Die Bundesliga-Volleyballerinnen stellen ihre Mannschaft für die Saison 2013/14 vor

Hamburg. Flacher hätte die Barkasse nicht sein dürfen, mit der die Bundesliga-Volleyballerinnen des VT Aurubis Hamburg am Dienstagmorgen am Anleger Fischmarkt eintrafen. Mittelblockerin Imke Wedekind, mit 196 Zentimetern Körperlänge größte Spielerin im Zwölferkader von Cheftrainer Helmut von Soosten, musste den Kopf einziehen, um nicht gegen das Schiffsdach zu stoßen. Die Überfahrt von Finkenwerder nach Altona, wo der Club im Restaurant „La Vela“ an der Großen Elbstraße die Mannschaft für die Saison 2013/14 präsentierte, gefiel dennoch allen. Mal etwas von der Stadt zu sehen, in der man arbeitet, dazu bleibt im laufenden Spielbetrieb selten Zeit.

Dieser beginnt für die auf neun Positionen veränderte Mannschaft am 16.Oktober mit einem Auswärtsspiel bei den Roten Raben Vilsbiburg. Der erste Eindruck von seinem neuen Team, das nach Bronze im Vorjahr erneut im europäischen Challenge Cup antritt, hat von Soosten Anlass zu Hoffnung gegeben, dass in der neuen Saison vor allem die Einstellung eine bessere sein wird. „Wir haben jetzt ein ausgeglichenes Team, in dem sich jede Spielerin auf alle anderen verlassen kann, und das für Überraschungen sorgen wird. Abstiegskandidat sind wir nicht“, sagte er. In der vergangenen Spielzeit, in der der Club mit Rang sieben die direkte Qualifikation für das Play-off-Viertelfinale verpasst hatte, war in zu vielen Partien der Eindruck entstanden, dass die Mannschaft bei Rückschlägen zu wenig Leidenschaft und Willen gezeigt hatte.

Wohin die Reise in den kommenden Jahren gehen soll, verdeutlichten VTA-Präsident Horst Lüders und Aurubis-Vorstandssprecher Michael Landau, als sie die Strategiewende, verstärkt auf die Ausbildung von Nachwuchstalenten setzen zu wollen, als nicht ausschließlich im gesunkenen Etat begründet verkaufen wollten. Aurubis, Europas größter Kupferproduzent mit Sitz auf der Peute, ist im achten Spieljahr Namensgeber der Bundesligafrauen. Ende 2011 hatte das Unternehmen angekündigt, den Etat zu dieser Saison um rund 30 Prozent kürzen zu müssen. „Wir liegen immer noch im hohen sechsstelligen Bereich. Nur weil wir weniger Geld haben, müssen wir nicht automatisch eine schlechtere Mannschaft haben“, sagte Lüders. Auf das Ausrufen eines Saisonziels verzichtete Landau in diesem Jahr. „Auch wenn ich mir sicher bin, dass wir besser werden als in der vergangenen Saison, halte ich mich zurück. Wir haben Geduld mit dem Neuaufbau, weil wir davon überzeugt sind, auf dem richtigen Weg zu sein“, sagte er.

Dass von Soosten vor allem auf den besseren Zusammenhalt baut, liegt darin begründet, dass niemand einzuschätzen weiß, wozu die neun Neuzugänge sportlich in der Lage sein werden. Mit der Polin Izabela Sliwa sowie Alyssa Valentine aus den USA und der Kölnerin Sarah Wolnizki hat der Club vor allem für die Schlüsselpositionen Spielerinnen verpflichtet, die das Niveau der abgewanderten Julie Jasova (Libera), Mareike Hindriksen und Femke Stoltenborg (beide Zuspiel) kaum erreichen dürften. Positive Überraschungen sind dort sicherlich vonnöten, um besser abzuschließen als im Vorjahr.