Buxtehude. 25 Jahre lang saß Michael Jungblut bei den Handball-Frauen des Buxtehuder SV auf der Bank, fehlte nicht ein Spiel. Ausgerechnet zum Start der Jubiläumssaison in die 25. Spielzeit der Bundesliga zwang den Obmann eine Krankheit zur Pause. „Michi“, wie er von seinen Damen gerufen wird, ließ es sich nicht nehmen, beim Saisonstart dabei zu sein und brachte seinem Team Glück. Mit 32:23 (14:12) legte der Buxtehuder SV gegen Frisch Auf Göppingen einen Start nach Maß hin.

Dabei war vor dem ersten Spiel der 25. Bundesligasaison Skepsis angesagt. Sechs Spielerinnen hatten den Buxtehuder SV verlassen, vier Neuzugänge waren dazu gekommen. Und dann verkündete Mannschaftsführerin Isabell Klein die freudige Nachricht, dass sie und Ehemann Dominik vom THW Kiel Nachwuchs erwarten. „Wir müssen Geduld haben“, sagte Trainer Dirk Leun. Die Mannschaft müsse sich erst zusammenfinden.

Und dann sorgten gleich drei der vier Neuzugänge beim ersten Spiel der Jubiläumssaison vor 1200 Zuschauern in der Halle Nord für Akzente. Linkshänerin Friederike Gubernatis (vom Frankfurter HC gekommen) musste als einzige Linkshänderin im Rückraum durchspielen und meisterte ihren Part exzellent. Mit sieben Treffern (davon vier Siebenmetern) war sie nicht nur beste Torschützin, sondern wurde auch zur ersten Spielerin des Tages gekürt. „Wir wollten mit einem Tor gewinnen“, sagte sie, „haben es dann aber besser gemacht, es lief richtig rund bei uns.“ Torhüter Julia Gronemann (HSG Bad Wildungen) war der Schlüssel zum Erfolg zwischen den Pfosten. Als Dirk Leun seine neue Torfrau nach einer Viertelstunde einwechselte, war die Abstimmung zwischen Abwehr und Torfrau sofort vorhanden. Mit zahlreichen Paraden war Julia Gronemann der Garant im Tor und bekam ein Sonderlob. Die schwedische Nationalspielerin Ulrika Agren bewies ebenfalls ihr sportliches Potenzial. Sie gehörte zum stabilen Abwehrblock, der in der zweiten Hälfte den Gegner von Frisch Auf Göppingen im Griff hatte, zudem erzielte sie drei sehnswerte Treffer vom Kreis.

Für Trainer Dirk Leun gab es nur einen einzigen Kritikpunkt. „Wir hätten in der ersten Hälfte mehr Tore erzielen müssen“, sagte er. Aber sechs Tempogegenstößen stand Göppingens Torfrau Jasmina Jankovic im Wege. Die frühere Buxtehuderin hielt grandios, wehrte einen Siebenmeter ab und war beste Akteurin ihres Teams. „Da ist bei uns noch Luft nach oben“, sagte Dirk Leun.

Schon am kommenden Sonntag muss sich seine Mannschaft bei Bayer Leverkusen (verliert den Saisonstart 25:33 gegen VfL Oldenburg) beweisen. Im zweiten Heimspiel kommt am Mittwoch, 11. September, Meister Thüringer HC in die Halle Nord.