Berlin/Hamburg. Nach dem desaströsen Abschneiden der deutschen Beckenschwimmer bei den Weltmeisterschaften in Barcelona, bei der am Ende lediglich eine Silbermedaille zu Buche stand, ging es beim Heim-Weltcup in Berlin einzig und allein darum, die Saison mit einem positiven Erlebnis zu beenden. Mit insgesamt sechs neu aufgestellten nationalen Rekorden ist das eindrucksvoll gelungen.

Allen voran konnten die Hamburger Markus und Steffen Deibler ihre positiven Leistungen der WM bestätigen und mischten in gut besetzten Starterfeldern vorn mit. Über die kurzen Freistil- und Schmetterlingsstrecken konnte Steffen, der sich bei den Welttitelkämpfen mit einen vierten Platz begnügen musste, einen zweiten sowie drei dritte Plätze erschwimmen. Bruder Markus war ein Podestplatz zwar nicht vergönnt, im Gegensatz zu seinem älteren Bruder unterbot er jedoch einen seiner eigenen deutschen Rekorde. Über 200 Meter Lagen blieb er in 1:53,21 Minuten um eine Hundertstelsekunde unter seiner bisherigen Bestzeit. Beim gemeinsamen Staffeleinsatz in der 4x50-Meter-Freistil-Mixed-Staffel sprang zum Ende einer viertägigen Wettkampfserie zusammen mit Dorothea Brandt und Theresa Michalak noch ein zweiter Platz heraus. Für Markus Deibler bleibt dennoch kaum Zeit zum Durchschnaufen, denn bereits von heute an will der 23-Jährige wieder in seiner Eisdiele in der Detlev-Bremer-Straße hinterm Tresen stehen.

Auch die anderen Deutschen gaben Bundestrainer Henning Lambertz noch einen Grund zur Freude, denn mit zahlreichen Podiumsplätzen und persönlichen Bestmarken konnten sie den WM-Frust zumindest teilweise vergessen machen. Marco Koch, der in Spanien für die einzige Medaille gesorgt hatte, stellte über 100 (57,38 Sekunden) und 200 Meter Brust (2:02,50 Minuten) gleich zwei neue nationale Bestmarken auf und musste sich nur dem Ungarn Daniel Gyurta geschlagen geben. Hendrik Feldwehr (50 Meter Brust in 26,37 Sekunden), Sarah Köhler (800 Meter Freistil in 8:14,10 Minuten) und Franziska Hentke (200 Meter Schmetterling in 2:04,33 Minuten) komplettierten das starke Ergebnis. Kattinka Hosszu (Ungarn) in 57,74 Sekunden über 100 Meter Lagen und Mirela Belmonte (Spanien) in 3:54,52 Minuten über 400 Meter Freistil gelangen zudem neue Weltrekorde. Die Schwimmelite hat nun Sommerpause, bevor es im Oktober zur nächsten Weltcup-Station nach Moskau geht.