Der neue Cheftrainer der HTHC-Hockeydamen will das Team mit harter Hand formen

Hamburg. Er hatte schon bei seinem Vorstellungsgespräch im vergangenen Herbst gesagt, dass er mittelfristig nach Höherem strebe als beim Harvestehuder THC die Knaben A zu trainieren. Aber als im Juli die Anfrage kam, ob er nicht als Nachfolger von Manuel Altenburg die Bundesliga-Hockeydamen als Chefcoach übernehmen wolle, da musste Max Dahmen doch überlegen. Zwar hatte er als Co-Trainer bei Blau-Weiß Berlin bereits Erfahrung im Damenbereich gesammelt, die meiste Zeit seiner Trainerkarriere jedoch mit Jugendlichen gearbeitet. „Ich dachte im ersten Moment, dass der Schritt in die Bundesliga vielleicht zu früh kommt. Aber dann habe ich mir gesagt, dass ich die Chance nutzen und als Herausforderung begreifen sollte“, sagt er.

Seit dem 1. August ist der 33-Jährige, der in Bonn geboren wurde, dort mit dem Hockeyspielen begann und dies vor sieben Jahren wegen einer Schulterblessur aufgeben musste, offiziell im Amt, und schon im ersten Gespräch wird deutlich, dass die Schwarz-Gelben einen Trainer verpflichtet haben, der für frischen Wind sorgen wird. Als „laut und emotional“ beschreibt Dahmen seinen Stil, er wolle im Umgang mit dem Team zunächst sehr autoritär auftreten. „Am Anfang muss Zucht und Ordnung herrschen, ich fahre da eine sehr stringente Linie. Lockerlassen kann man immer“, sagt er. Mit dieser Einstellung ist er der Gegenentwurf zu Altenburg.

Dieser hatte in der vergangenen Saison mit dem Aufsteiger immerhin die Klasse gehalten, dann aber nach nur einem Jahr aus beruflichen Gründen aufgeben müssen. Dahmen soll, so wünschen es der Club und auch er selbst, langfristig eine Mannschaft aufbauen, die statt gegen den Abstieg um die Endrundenteilnahme kämpft. „Das erste Jahr ist ein Lehrjahr, ich werde sicher viel Lehrgeld bezahlen“, sagt der neue Mann, der sehr glücklich ist, mit der HTHC-Vereinslegende Christian „Büdi“ Blunck einen erfahrenen Assistenten an seiner Seite zu wissen. „Er wird mich bremsen, wenn mein jugendlicher Leichtsinn mit mir durchgeht.“

Außerdem muss Blunck aushelfen, wenn Dahmens Hauptjob in einer Eventagentur für Poloturniere in Barmstedt seine Anwesenheit fordert. „Der Beruf geht vor, weil man mit Hockey nicht viel verdienen kann. Deshalb muss ich sehen, wie sich die zeitliche Belastung auswirkt“, sagt der studierte Marketingfachmann. „Es wird eine Reise ins Abenteuerland.“