Hamburg. Wenn alles nach Plan geht, können sich die Handballer des HSV Hamburg im nächsten Jahr „Weltrekordler“ nennen. Der Champions-League-Sieger wurde von der Handball Bundesliga (HBL) dazu ausgewählt, mit einer Partie gegen die Rhein-Neckar-Löwen im Frankfurter Fußballstadion am 6. September 2014 die Saison 2014/15 zu eröffnen. Dann soll der Zuschauer-Rekord für Vereinsspiele verbessert werden, der 2011 mit 36.651 Besuchern bei der Partie AG Kopenhagen gegen Bjerringbro-Silkeborg in Dänemark aufgestellt wurde. „Wir wollen den Handball nach vorne bringen und wieder attraktiver machen“, sagte HSV-Geschäftsführer Frank Rost. „Wir sind in einer Situation, in der es vielleicht schon fünf nach zwölf ist.“

Mit dem Start in die Saison 2014/15 könnte es allerdings noch eine weitaus tiefgreifendere Änderung für die Sportart geben. Denn HBL-Chef Frank Bohmann möchte das Ligasystem ändern: „Play-offs könnten einen Impuls geben, der den Handball weiter nach vorne bringen würde.“ Bei einer Sitzung mit allen 18 Bundesligisten soll das Thema am kommenden Dienstag konkretisiert werden. Eine einfache Mehrheit der Bundesliga-Vertreter reicht, um den Modus zu ändern.

Auf die Idee mit dem Stadionspiel kam Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm gemeinsam mit dem Arena-Geschäftsführer Patrik Meyer im Januar nach dem Freiluft-Eishockey-Spiels zwischen den Nürnberg Ice Tigers und den Eisbären Berlin vor 50.000 Zuschauern. „Wir müssen etwas tun für den Handball. Das geht nur gemeinsam“, sagte Storm. Angesichts der aktuellen Krise des deutschen Handballs fand die Initiative schnell Unterstützung. „Solche Ereignisse finden die Kids geil“, meinte Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar.