In der Qualifikation scheiterten alle sieben gestarteten Deutschen

Hamburg. Michael Stich war nach verrichteter Arbeit als Glücksfee zufrieden mit seinem Werk. „Ich denke, dass die deutschen Spieler alle gute Lose bekommen haben. Insgesamt ist es ein sehr ausgeglichenes Feld“, sagte der 44 Jahre alte Turnierdirektor am Sonnabend nach der Auslosung des Hauptfelds in der Europa Passage. Diese Einschätzung stimmte jedoch nur bedingt. Zwar hat der Bayreuther Florian Mayer mit dem Russen Nikolai Dawidenko als Einziger von acht im Hauptfeld stehenden Deutschen – alle sieben in der Qualifikation gestarteten einheimischen Profis scheiterten – einen namhaften Auftaktgegner. Allerdings dürften die Zweitrundenhürden für einige deutsche Asse zu hoch sein.

Die kniffligste Aufgabe hätte Daniel Brands, 25, zu lösen, sofern er sich an diesem Montag gegen den Italiener Paolo Lorenzi durchsetzt. Der Deggendorfer würde den topgesetzten Schweizer Roger Federer herausfordern, der wie die anderen 15 gesetzten Spieler ein Freilos für Runde eins erhalten hat. „Ich habe noch nie gegen ihn gespielt, insofern wäre das ein Traum. Allerdings hätte es nicht sofort in der zweiten Runde passieren müssen“, sagte Brands.

Auch die Lokalmatadoren Julian Reister (Reinbek) und Tobias Kamke (Hamburg) hätten in der zweiten Runde Schwerstarbeit zu verrichten. Reister, 27, trifft zunächst am Dienstag auf den argentinischen Qualifikanten Federico Delbonis und hätte es im Falle eines Sieges danach mit dem Spanier Tommy Robredo zu tun. „Er spielt derzeit stark und wäre sicherlich ein harter Gegner. Aber ich muss ja erst einmal mein Erstrundenmatch gewinnen“, sagte Reister. Sein Kumpel Kamke, 27, bekommt es zum Auftakt am Montag mit dem Tschechen Lukas Rosol zu tun. Siegt er, wartet in Runde zwei die Chance auf Revanche gegen den Spanier Nicolas Almagro, dem er im vergangenen Jahr in Runde eins 4:6, 1:6 unterlegen war.

Tommy Haas, 35, trifft in seinem ersten Match voraussichtlich am Mittwoch auf den Sieger der Partie zwischen dem Rumänen Victor Hanescu und dem Slowenen Blaz Kavcic. Das Hamburger Toptalent Alexander Zverev, 16, muss zum Start am Montag gegen den Spanier Roberto Bautista-Agut antreten. „Für ihn ist jeder Gegner schwierig, er kann hier viel lernen und muss es genießen“, sagte Stich, der Zverev mit einer Wildcard ausgestattet hatte.