Michael Stich und Mats Wilander begeisterten 6000 Zuschauer mit ihrem Legendenmatch

Hamburg . Sie kämpften um jeden Punkt, sie gaben keinen Ball verloren und begeisterten mit Schlägen, die in jedem Lehrbuch des Tennissports Erwähnung finden könnten. Und am Ende eines 90 Minuten langen Legendenmatches durften Mats Wilander, 48, und Michael Stich, 44, die Standing Ovations der 6000 Fans genießen. Schwedens Altmeister und der Rothenbaum-Turnierdirektor, sie hatten nicht einfach nur Tennis gespielt, sondern das Spiel mit der gelben Filzkugel zu einer Kunst werden lassen, die sie in ihren aktiven Karrieren zu selten ausleben konnten. Das Publikum zu unterhalten, frei vom Druck des Gewinnenmüssens, das ist das hohe Gut, das Stars von einst in ihrem neuen Leben genießen können.

Es funktioniert einfach, dieses Konzept des Legendenmatches, denn wo hat man das sonst, dass im Museum die Exponate sich nicht nur bewegen, sondern für eine Show sorgen, die mitreißt? Dass in diesem Jahr mehr Plätze auf dem Centre-Court leer blieben als in den Vorjahren, als Stich Ivan Lendl und John McEnroe begrüßen durfte, sollte man als gutes Zeichen werten. Möglicherweise wollen doch mehr Fans die Stars von heute sehen, die von diesem Montag an in Hamburg spielen.

Ach ja: Stich gewann das Match mit 6:7 (5:7), 6:4 und 10:8. Aber das war wirklich nur zweitrangig.