Hamburg. Die angekündigte Anzeige der Tierschutzorganisation Peta wegen angeblich vorsätzlicher Tierquälerei wurde beim Hamburger Renn-Club (HRC) mit Gelassenheit quittiert. „Ich bin sicher, dass dieses Verfahren eingestellt wird“, sagte Präsident Eugen-Andreas Wahler am Tag nach dem Ende der Derbywoche, „falls es überhaupt zu einer Eröffnung kommt.“ Die gute Stimmung werde man sich dadurch nicht nehmen lassen. „Zuschauerzahl, Wettumsätze und Stimmung – alles war positiv“, analysierte Wahler.

Während eines Hindernisrennens war es auf der Horner Rennbahn am Sonnabend zu einer tragischen Kollision gekommen, der zwei Pferde zum Opfer fielen. Ein Jockey, der einen mehrfachen Unterarmbruch erlitten hatte, soll die Klinik Mitte dieser Woche verlassen. „Wir sehen den Vorsatz der Tierquälerei als gegeben und werden Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Hamburg erstatten“, sagt Edmund Haferbeck, wissenschaftlicher Berater bei Peta. „Die Geschichte des Pferderennsports hinterlässt eine einzige Blutspur durch Deutschland.“

HRC-Chef Wahler hatte sich schon am Derbytag gegenüber dem Abendblatt für ein Ende des Hindernissports in Hamburg ausgesprochen, eine offizielle Vorstandsentscheidung soll indes erst zum Jahresende getroffen werden. Erst bis Silvester müssen die Rennen für die nächste Derbywoche vom 28. Juni bis 6. Juli 2014 ausgeschrieben werden. Das spektakuläre Seejagdrennen soll erhalten bleiben. Notfalls könnte diese Prüfung auch auf der Flachbahn gestartet werden – inklusive Durchquerung des Teichs im Innenraum.

Erfreulicher für den Club ist das Umsatzplus von 18,6 Prozent. Unter dem Strich verbleiben etwa 75.000 Euro.