Dortmund . Um die Nachtruhe des Felix Sturm muss man sich in den nächsten Tagen keine Sorgen machen. „Nach so einem Kampfabend lässt es sich bestens schlafen“, sagte der Mittelgewichts-Boxprofi. Die Partystimmung des 34-Jährigen hatte in der Nacht zum Sonntag in der Westfalenhalle zwei Gründe. Zum einen hatte Sturm sich nach zwei Niederlagen in Serie mit einer überzeugenden Leistung zurückgemeldet, zum anderen hatte die von ihm promotete Hamburger Fliegengewichtlerin Susi Kentikian den WBA-WM-Titel zurückerobert.

„Felix Sturm 2.0“ hatte der frühere Weltmeister angekündigt, nachdem er sich und seine Leistung im Anschluss an die Punktniederlage gegen den Australier Sam Soliman im Februar derart gnadenlos analysiert hatte, dass er sich „eine Drehung um 180 Grad“ verordnen musste. Dabei war gegen den überforderten Montenegriner Predrag Radosevic, 28, keine Neuerfindung notwendig, es genügte, dass Sturm das tat, was ihn in seinen Anfangsjahren zum Weltmeister hatte werden lassen. Er bewegte sich flink, schlug serienweise sehenswerte Kombinationen und präzise Körperhaken, mit denen er Radosevic dreimal zu Boden schickte. In Runde vier hatte Trainer Hartmut Schröder ein Einsehen und warf das Handtuch.

Sturm darf nun im nächsten Kampf wieder um den WM-Titel des Verbands IBF kämpfen. Er hofft darauf, dass der Australier Daniel Geale, der diesen Titel derzeit hält, am 17. August in Atlantic City (USA) den Briten Darren Barker besiegt, da er mit Geale, der ihn im September 2012 nach Punkten schlug, noch eine Rechnung offen hat.

Während sich sein Weg für die nächsten Monate abzeichnet, ist Kentikians Zukunft ungewiss. Immerhin gelang der 25-Jährigen im Rückkampf mit der US-Amerikanerin Carina Moreno ein einstimmiger Punktsieg (97:93, 97:93, 96:94), der angesichts des engen Kampfverlaufs allerdings zu deutlich ausfiel. Das zweite Duell war wesentlich ausgeglichener als das erste im Dezember 2012, in dem Kentikian dank der klareren Treffer dominiert und dennoch durch 1:2-Punktentscheid verloren hatte. Immerhin ist sie in der Lage, Kämpfe auf Augenhöhe dank ihrer Physis und Entschlossenheit für sich zu entscheiden. Diese Erkenntnis genügte, um auch sie in den kommenden Wochen ruhig schlafen zu lassen.