London. Ihr Lachen ist ihr Markenzeichen. Ab und an grinst die Wimbledon-Halbfinalistin in diesen Tagen, manchmal strahlt sie auch zwischen den Ballwechseln. Nach dem sensationellen Sieg über Serena Williams lachte sie sogar, während ihr die Tränen über die Wangen liefen. Lisicki ist derzeit die fröhlichste Spielerin auf der Tour, das amerikanische Tennismagazin vermutete gar, dass der müdeste Muskel in ihrem Körper sich irgendwo in ihrem Gesicht befinden muss. „Ich bin einfach glücklich, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht hat“, sagte Lisicki nach dem Viertelfinalsieg über die Estin Kaia Kanepi. Sie genieße jedes Spiel und freue sich natürlich auf das Halbfinale am Donnerstag gegen die Polin Agnieszka Radwanska (ca. 15.30 Uhr/Liveticker auf abendblatt.de), in dem sie 14 Jahre nach Steffi Graf als erste Deutsche wieder ein Endspiel im Allerheiligsten des Tennis erreichen kann.

Lisicki erlebt gerade wieder einmal die sonnigen Seiten ihres Sports, zum vierten Mal ist das in Wimbledon nun schon so. 2009 hatte sie im Alter von 19 Jahren die Tenniswelt zum ersten Mal auf sich aufmerksam gemacht und das Viertelfinale erreicht, 2011 stand sie sogar im Halbfinale, im vergangenen Jahr scheiterte sie erst in der Runde der besten Acht an Fed-Cup-Kollegin Angelique Kerber. Kein Wunder, dass sie strahlt, wenn sie ihre Begeisterung wie ein Mantra wiederholt: „Ich liebe Wimbledon, ich liebe den Centre Court. Es ist einfach mein Lieblingsturnier.“

Für den Sportwettenanbieter bwin ist Lisicki jetzt sogar die klare Favoritin auf den Wimbledonsieg. Vor ihrem Halbfinale gegen Radwanska wird die Weltranglisten-24. mit einer Quote von 2:1 geführt, deutlich niedriger als ihre Kontrahentin (3,6:1). Zudem wertet bwin das Duell als vorgezogenes Finale: Marion Bartoli (Frankreich/4,75:1) und Kirsten Flipkens (Belgien/7,25:1), die das andere Halbfinale auf dem „heiligen Rasen“ bestreiten, sind von der Quote her Außenseiter.