Deutsches Team tritt an diesem Wochenende in Hamburg zum European-League-Turnier an

Hamburg. Aus seiner Aufstellung für das Heimspiel machte Giovanni Guidetti ein Geheimnis. Erst am späten Donnerstagabend und damit nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe wollte der Volleyball-Bundestrainer die zwölf Spielerinnen benennen, die an diesem Wochenende in der CU-Arena am S-Bahnhof Neugraben Punkte in der European League sammeln sollen. Spielführerin Margareta Kozuch und Mittelblockerin Anja Brandt, beide in Hamburg geboren, galten als gesetzt. Die deutschen Frauen treffen in der Vorrundengruppe B auf Israel (Freitag, 20 Uhr), Belgien (Sonnabend, 20 Uhr) und Serbien (Sonntag, 18 Uhr). Es ist das dritte Turnier der Gruppenphase, in der jede Nation einmal Heimrecht hat. Die beiden Gruppenersten qualifizieren sich für die Finalrunde im bulgarischen Varna (13./14. Juli), treffen dort auf die beiden Besten der Gruppe A mit Rumänien, Bulgarien, Türkei und Ungarn.

Guidetti hat nie verheimlicht, dass die European League für ihn letztlich nur eine Vorbereitung auf das Turnier ist, das in diesem Jahr alles überstrahlt. Die Heim-Europameisterschaft, die vom 6. bis 14. September in Berlin, Dresden, Schwerin, Halle (Westfalen) und Zürich (Schweiz) gespielt wird, ist für den Vizeeuropameister entscheidend. „Auf diese EM ist alles ausgerichtet“, sagt der 40 Jahre alte Italiener, der seit 2006 Bundestrainer ist. Um die besten 14 Spielerinnen für das Kontinentalturnier zu finden, testet er in der European League mehrere Formationen: „Ich will gegen Gegner auf Topniveau verschiedene Dinge ausprobieren.“

Die Mannschaft soll mit starken Leistungen für ihren Sport werben

Dennoch will Guidetti, der als Arbeitstier gilt und seit 2008 auch als Technischer Direktor beim türkischen Champions-League-Sieger Vakifbank Sigorta Istanbul arbeitet, gerade beim Heimturnier erfolgreich sein. „Zum einen können wir den Auftritt vor heimischem Publikum nutzen, um Werbung für unseren Sport und die EM zu machen“, sagt er, „und zum anderen ist es wichtig, sich in einer Weltstadt wie Hamburg zu präsentieren.“ 3000 Zuschauer an drei Tagen peilt Ausrichter TV Fischbek, Stammverein des Bundesligateams VT Aurubis, an, um das erste internationale Turnier am Ende 2011 eröffneten Standort CU-Arena auch wirtschaftlich zum Erfolg zu machen.

Nach dem Pflichtsieg gegen die sieglosen Israelinnen dürfte besonders die Partie gegen den unbesiegten Tabellenführer Belgien mit Ex-Aurubis-Spielerin Els Vandesteene für Interesse sorgen. „Belgiens Team ist individuell sehr stark und gut eingespielt. Aber ich erwarte, dass wir auf ihrem Niveau mitspielen“, sagt Guidetti. Serbiens Auswahl hat mit dem Team, das 2011 Europameister wurde, nicht viel zu tun. „Das ist eigentlich ein B-Team, trotzdem sind sie körperlich stark. Spielerisch müssen wir aber besser sein als sie“, sagt Guidetti. Mit drei Siegen wäre sogar Platz eins in der Gruppe noch drin.