Die Neu-Hamburgerin darf Deutschland bei der Team-EM der Leichtathleten vertreten

Hamburg. 4:05,50 Minuten. Das ist das Ziel. Die Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes zur Teilnahme an den Weltmeisterschaften im August in Moskau für Frauen über 1500 Meter. Elina Sujew will das schaffen und ihre Zwillingsschwester Diana auch. Seit Beginn der Freiluftsaison laufen die beiden Hamburgerinnen dieser Zeit hinterher. Vergeblich. „Nach den Trainingsleistungen müsste sie das eigentlich schaffen“, sagte die Hamburger Landestrainerin Beate Conrad, die sich verantwortlich um die beiden 22-Jährigen vom Laufteam Haspa-Marathon kümmert, „keine Ahnung, warum sie es nicht auf die Bahn bringen. Vielleicht liegen die Nerven blank.“

Am Wochenende hat Elina die nächste Chance, wenigstens in die Nähe der Norm zu laufen. Bei der Team-EM im englischen Gateshead startet sie für die Deutschland über 1500 Meter. Entschieden hatte sich am 10. Juni in Prag, wo sie ihre Schwester und die deutsche Hallenmeisterin Annett Horna hinter sich ließ. 4:10,10 Minuten lief Elina Sujew dort, ansteigende Form, zur Norm fehlt aber noch einiges.

„Die Saison läuft noch gar nicht nach Plan“, gibt Beate Conrad zu, die seit Dezember 2012 in Hamburg tätig ist und die Sujew-Zwillinge gleich aus Potsdam mitbrachte. Bis zur DM am 29. Juni in Ulm wollten sie eigentlich „die Norm ankratzen“, sagt Conrad, „aber das ist in keiner Weise passiert.“

Conrad macht für die noch fehlende Form allerdings auch das miserable Frühlingswetter verantwortlich. „In Hamburg beim Training ging es ja noch“, sagt sie, „aber wo wir auch bei Wettkämpfen gestartet sind, war es fast immer das Gleiche: Regen, acht Grad.“ Relingen, Frankfurt, auch Prag („Land unter“) und der Blick voraus nach Gateshead macht der Trainerin auch wenig Mut: „Wenn ich auf den Wetterbericht schaue, kriege ich die Krise. Höchstens 16 Grad und Regen.“

Deshalb wird jetzt schon Plan B aus der Schublade gezogen. Elina und Diana sind in der intensiven Vorbereitung auf die DM. Und dann versuchen sie, bei so vielen Meetings wie möglich in die Felder reinzukommen. Aber das geht eben auch nicht mal eben so. Die Startplätze sind knapp und begehrt, mehr als zwei deutsche Starterinnen haben kaum Chancen, und eine Zeit um 4:10 ist eben auch keine Topempfehlung. „Man braucht auch Vitamin B, um in die Meetings reinzukommen“, weiß Conrad.

Stichtag ist der 27. Juli, bis dahin muss die Leistung erreicht sein. „4:06 sind drin“, meint Conrad, „sie müssen es nur bringen.“ Elina wird es in Gateshead versuchen. „Man muss ja nicht immer schwarzsehen“, sagt Beate Conrad. Trotz des Wetters.