Frederic von Osten und andere Weltklassesportler starten am Sonntag in der HafenCity

Hamburg. Das Extreme ist seine Leidenschaft. Wenn es um spektakuläre Sprünge und atemberaubende Figuren in der Luft geht, ist Frederic von Osten in seinem Element. Der 20-Jährige gilt als das Wunderkind der Wakeboard-Szene. Kaum einer wagt auf dem schmalen Brett so viel wie der zweimalige Weltmeister. Schon mit 16 Jahren erfand er mit dem Eastmobe seinen eigenen Sprung, heute gehört der gebürtige Kieler mit Wohnsitz in Hamburg zu den Besten der Welt.

Das muss der Ausnahmeathlet an diesem Sonntag von 16 bis 18.30 Uhr in der HafenCity demonstrieren. Vor den Magellan Terrassen kommen 16 internationale Wakeboard-Stars zusammen, um am „Big Willy“ für Aufsehen zu sorgen. Das 35 Meter lange und vier Meter hohe Hindernis ist vollkommen neu, eigens angefertigt für den Veranstalter Red Bull. Das Besondere: Der „Big Willy“ besteht nicht nur aus einer Sprungschanze, die außergewöhnlich hohe Flugmöglichkeiten bietet, sondern offenbart den Sportlern erstmals eine Landerampe.

„Es hat lange gedauert, bis wir mit dem Ding zurechtgekommen sind“, sagt Frederic von Osten, der das Hindernis als Erster testen durfte. Auf Anregung von ihm und drei weiteren Fahrern wurde am „Big Willy“ noch einmal nachgerüstet, die Schanze ist nun für eine bessere Flugkurve mehr in die Senkrechte gebaut.

Mit welchem Trick er die hochkarätig besetzte Jury in Hamburg überzeugen will, weiß der Weltmeister, deutsche und Europameister noch nicht. Fest steht: Die Konkurrenz ist stark. Zudem hadert der 20-Jährige derzeit mit einer Knieverletzung. Erst zwei Wettbewerbe in diesem Jahr konnte er bestreiten. Zurückwerfen soll ihn das nicht. Unzählige Arm- und Beinbrüche hat der Extremsportler schon hinter sich. Als er sich einst einen Wirbelfortsatz im Rücken brach, konnte er wochenlang nur unter Schmerzen atmen, jede Bewegung tat weh.

Immer höhere Sprünge, immer riskantere Tricks: Noch ist für den Hamburger das Wakeboarden Versuchung und Spaß zugleich. Vor rund vier Jahren hat er die Schule kurz vor den Prüfungen zum Realschulabschluss abgebrochen. „Ich musste mich entscheiden“, so von Osten: Wakeboard-Profi oder Schüler. Er entschied sich für den Sport, bereut hat er das nie.

Sollte es einmal mit dem Extremsport vorbei sein, müsste ein neues Standbein her, das weiß der 20-Jährige. „Es ist ganz wichtig, auch mal Tacheles mit sich selbst zu reden“, erklärt der Weltmeister, dem die Nachdenklichkeit in diesem Moment anzumerken ist. Wirklich beschäftigen mag er sich damit noch nicht, Ideen habe er hingegen genug. Wenn es nichts mit Wakeboarden zu tun hat, könnte es „irgendwas mit Immobilien“ werden. Vielleicht holt er auch erst einmal eine Ausbildung nach.

Zunächst will Frederic von Osten sowieso nur eines: Schnell wieder fit werden und am Sonntag in der HafenCity triumphieren.