Im zweiten Gruppenspiel gegen Maxiko machte erneut Superstar Neymar den Unterschied für Brasilien aus. Der 21-Jährige traf bereits früh per Volley.

Mit einem weiteren Traumtor und phasenweise wunderbarem Samba-Fußball hat Jungstar Neymar Gastgeber Brasilien beim Confed Cup den Weg ins Halbfinale geebnet. Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw und dessen Assistenten Hansi Flick brachte die Seleção die Wut der landesweiten Proteste auf den Platz und bezwang Angstgegner Mexiko in Fortaleza mit 2:0 (1:0). Neymar erzielte das 1:0 per Volleytreffer (9.) selbst und bereitete den zweiten Treffer durch Jô in der Nachspielzeit (90.+3) mustergültig vor.

Brasilien ist nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel kaum mehr von einem der beiden ersten Ränge in der Gruppe A zu verdrängen. Letzter Vorrundengegner ist am Samstag Italien, das am Abend (Ortszeit) gegen Japan spielte.

„Es ist nicht wichtig, wer die Tore schießt. Wichtig war, dass wir gut gespielt haben, für uns und unser Land. Das Publikum war wunderbar, es hat uns viel Selbstvertrauen gegeben“, sagte Neymar. Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari ergänzte: „Es war toll heute Abend hier, ich bin sehr zufrieden. Aber wir hatten ein paar kleinere Konzentrationsschwächen, die wir abstellen müssen.“

Neymar traf wie beim 3:0-Erfolg gegen Japan früh und spektakulär. Diesmal drosch er den Ball in der neunten Minute aus 14 Metern mit einer sehenswerten Direktabnahme ins Tor. Die Mannschaft von Scolari übertraf mit dem neunten Erfolg beim Confed Cup nacheinander die alte Bestmarke von Frankreich (2001/2003).

Der zweite Auftritt des Rekordweltmeisters bei der „Mini-WM“ stand ganz im Zeichen der Proteste der Bevölkerung auf den Straßen. Und Neymar und Co. machten sich zu deren Sprachrohr auf dem Platz. „Ich habe hier Familie und Freunde. Ich will ein faireres und EHRLICHERES Brasilien“, teilte Neymar vor dem Spiel über das soziale Netzwerk Instagramm mit. Gegen die Mexikaner, betonte der künftige Barça-Profi, spiele er „inspiriert von der Protestbewegung“.

Das war schon bei der Hino Nacional Brasileiro zu sehen, die er und seine Kollegen ebenso lauthals mitsangen wie die 51.000 Fans im Estádio Castelão. In dessen Nähe hatte es unmittelbar vor dem Spiel erneut Demonstrationen gegeben, 15.000 Menschen waren unterwegs gewesen, die Polizei griff erneut hart durch.

Im Stadion legte die Seleção mit Luiz Gustavo, aber erneut ohne Dante trotz 29 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit ein sehr hohes Tempo vor – und Neymar belohnte sie gleich zu Beginn. Nach einer Flanke von Dani Alves wehrte Mexikos Kapitän Francisco Rodríguez den Ball per Kopf direkt zu Neymar ab, der volley links unten einschoss. Für Neymar war es der 22. Treffer im 36. Länderspiel.

Alves (14.) und Neymar (23.) hatten weitere gute Gelegenheiten. Doch hier ging es um mehr als nur Fußball. Wann immer der Ball im Aus landete oder das Spiel unterbrochen war, feuerten die Spieler ihre Fans an. Ganz als wollten sie zeigen: „Wir sind ein Volk!“

Für Neymar hatte die Begegnung eine weitere spezielle Note. Vor einem Jahr war es Mexiko, das seinen Gold-Traum im Olympia-Endspiel in Wembley zerstörte. Sieben Mexikaner von damals waren in Fortaleza dabei. Überhaupt Mexiko: „El Tri“ hatte sechs der vergangenen sieben Pflichtduelle gewonnen. Doch Neymar und Co. schien diese schwarze Serie nicht zu beeindrucken. Von Mexikos Stürmer-Star Javier Hernández war indes lange nichts zu sehen.

Hulk nach Zuspiel von Neymar und der 21-Jährige selbst (56., 65.) vergaben in der zweiten Hälfte die vorzeitige Entscheidung.