Pétanque ist die bekannteste Variante des Boule-Spiels. Neun Vereine in Hamburg

Hamburg. Alte Männer, die in Südfrankreich auf einem staubigen Platz stehen und Kugeln werfen: Das verbinden die meisten Leute mit Boule. Doch die französische Kugelsportart hat sich inzwischen in allen Altersklassen etabliert und findet auch in Deutschland einen hohen Anklang. Mittlerweile gibt es mehrere Hundert Clubs mit mehr als 12.000 Mitgliedern. Schätzungen gehen im Segment der Freizeitspieler bereits von einer halben Million Boule-Begeisterten aus. In Hamburg bieten neun Vereine Boule an.

Boule heißt aus dem Französischen übersetzt „Kugel“ und ist der Oberbegriff für verschiedene Spiele. Die bekannteste Variante dieser „Jeux de Boules“ ist Pétanque. Die Spieler versuchen, eine oder mehrere Kugeln näher an einer Zielkugel, dem sogenannten Schweinchen, zu platzieren, als die Gegner. Das Spielfeld sollte etwa drei bis vier Meter breit und zwölf Meter lang sein. In der Königsvariante Triplette treten zwei Mannschaften à drei Spielern gegeneinander an, die je zwei Kugeln haben. Zu Beginn wird ein Kreis auf den Boden gezeichnet, in dem die Spieler beim Abwurf mit geschlossenen Füßen stehen müssen. Von dieser Position leitet sich auch der Name des Spiels ab. „Geschlossene Füße“ heißt im Französischen „pieds tanqués“.

Aus dem Kreis heraus wirft eine Mannschaft das Schweinchen. Der Wurf ist gültig, wenn die Zielkugel in sechs bis zehn Meter Entfernung liegen bleibt. Danach versuchen beide Mannschaften, möglichst nah mit ihren Kugeln an das Schweinchen heranzukommen. Immer der, dessen Kugel am weitesten entfernt liegt, muss eine Kugel spielen. Am Ende gibt jede Kugel, die näher am Schweinchen ist als die nächste Kugel des Gegners, einen Punkt. Das Spiel ist zu Ende, wenn eine Mannschaft 13 Punkte erreicht hat.

Eine Turnierkugel darf 650 bis 800 Gramm wiegen. Grundsätzlich hält man sie zwischen Handballen und den drei mittleren Fingern fest. Der Handrücken zeigt dabei immer nach oben. Die Kugeln rollen dadurch automatisch über Zeige-, Mittel- und Ringfinger ab und erhalten einen Rückdrall, der den Lauf der Kugel stabilisiert sowie in der Länge besser kalkulierbar macht.

In Hamburg gibt es mehrere Boule-Treffpunkte. Die Boulehalle an der Langenhorner Chaussee 142, der Sportplatz an der Osterleystraße, der Platz der Republik in Altona sowie der Lohmühlenpark sind bekannte Spielorte.