Immer im Mittelpunkt, immer zuversichtlich und ein gefragter Gesprächspartner: Kapitän Holtby ist die Persönlichkeit im Team der U21-Fußballer und er will mit der Mannschaft in Israel viel erreichen.

Tel Aviv. Der Käpt'n ist wieder an Bord und will sein Team auf Erfolgskurs bringen. Lewis Holtby ist das Gesicht der jungen U21-Fußballer – und der Mittelfeldspieler nimmt die Rolle auch nach seinem Wechsel im Winter zu Tottenham Hotspur gerne an. Mit großem Hallo wurde der 22-Jährige vergangene Woche im Trainingsquartier auf Zypern von seinen Mitspielern begrüßt. Optisch ein wenig verändert, mit schwarzer Brille und modischem Haarschnitt. Gut gelaunt, als sei er nie weg gewesen, bewegt er sich in der DFB-Auswahl.

„Es ist alles wie immer. Lewis ist nach wie vor sehr nah an der Mannschaft dran und bringt natürlich jetzt einen großen Erfahrungsschatz mit“, sagte Trainer Rainer Adrion.

Holtby nimmt die Rolle des Leaders im Team gerne an. „Ich habe die letzten zweieinhalb Jahre jede Sekunde genossen, in der ich diese Truppe als Kapitän anführen durfte“, sagte der Mittelfeldspieler. Er schwärmt in höchsten Tönen von der DFB-Auswahl. „Diese Mannschaft ist mein Zuhause. Wir haben einen wahnsinnigen Teamgeist. So etwas habe ich selten erlebt“, sagte der Chef im deutschen U 21-Team.

Der Wechsel in die englische Premier League hat den Reifeprozess des jungen Profifußballers eindeutig beschleunigt. „Das war ein riesiger Schritt für mich“, befand Holtby, der seine Mitspieler mit seiner optimistischen Einstellung schnell auf seine Seite bringt und somit auch immer für gute Laune sorgt. Von seiner professionellen Einstellung profitiert die ganze Mannschaft. „Durch den Fußball habe ich gelernt, Verantwortung zu übernehmen“, sagte er.

Nach der U 21-EM in Israel endet seine Rolle als Junioren-Nationalspieler und Kapitän der DFB-Elf. „Da ist natürlich ein bisschen Wehmut dabei. Wir wissen ja, dass das die letzten Spiele für diese Auswahl sind. Aber wir versuchen noch fünf Spiele zu bekommen. Das ist natürlich Motivation pur“, meinte Holtby.

Trainer Adrion ist froh, einen solchen Spieler dabei zu haben. „Er ist ja auch außerhalb des Platzes ganz wichtig“, sagte der DFB-Coach. Überall wo die deutsche Mannschaft auftritt, steht Holtby im Mittelpunkt. Immer ein Lächeln, ein paar nette Worte und totale Zuversicht: „Ich will die Mannschaft zum Titel führen“, versicherte er glaubhaft.

Die Tage im sonnigen Israel genießt der Jungprofi im Kreise seiner Kollegen. „Die Lust auf diese EM ist einfach groß. Die Gastfreundschaft hier ist großartig. Außerdem ist es auch ein bisschen wärmer als in England oder Deutschland“, meinte Holtby.

Kritische Fragen zu Israel oder der Kritik an der EM-Vergabe lässt der 22-Jährige allerdings nicht zu. „Ich bin Fußballer. Über politische Dinge müssen andere sprechen. Wir sind hier sehr freundlich aufgenommen worden. Alles andere schalten wir aus“, sagte der Nationalspieler.