Es war nicht seine Saison des Fabian Boll. Nach dem Urlaub will der Kapitän des FC St. Pauli wieder angreifen und das in ihn gesteckte Vertrauen zurückzahlen.

Hamburg. Es war nicht seine Saison. Fabian Boll ist froh, dass sie vorbei ist, dass er im Urlaub auf Sizilien "den ganzen Rotz" hinter sich lassen kann. Dabei lag es gar nicht mal an seiner Leistung, dass er am Ende nur auf 19 Einsätze kam, es war die ebenso mysteriöse wie langwierige Verletzung, die er sich beim Auswärtsspiel am 12. Spieltag bei 1860 München zugezogen hatte.

Boll war zu diesem Zeitpunkt in bester Verfassung, hatte im ersten Heimspiel unter dem neuen Trainer Michael Frontzeck die Mannschaft nach 0:2-Rückstand gegen Dresden durch einen Treffer zurück ins Spiel gebracht und in der Halbzeit auf den folgenden 3:2-Sieg eingeschworen. Auch gegen München traf er kurz vor seiner Auswechslung. "Am Tag danach dachte ich noch, dass ich bis zur nächsten Partie schon wieder fit sein würde", sagt er. Es dauerte jedoch rund fünf Monate, bis er wieder über 90 Minuten auf dem Platz stand. Immer wieder hatte er zwischendurch unter Belastung trainiert, immer wieder gab es Rückschläge. Der Rücken, dann der Oberschenkel, niemand wusste genau, woran es lag, niemand konnte helfen. Der stets gut gelaunte und ausgeglichene Kapitän war frustriert. "Ich bin einfach froh, dass das Jahr nun vorbei ist."

Der Verein hielt an ihm fest, gab dem Routinier im Gegensatz zu dessen langjährigen Weggefährten Marius Ebbers und Florian Bruns frühzeitig das Signal der Vertragsverlängerung. Boll will das Vertrauen zurückgeben und unter Beweis stellen, welchen Wert er für die Mannschaft hat. "Ich hoffe einfach, dass ich die Grundlagen, die verloren gegangen sind, wieder aufbauen und voll regeneriert in die neue Spielzeit starten kann", sagt er.

Dass sich die Mannschaft personell erneut verändert, ist normal, wichtig ist dem 33-Jährigen vor allem, dass der FC St. Pauli sich sportlich wieder besser präsentiert. "Es waren schon einige Spiele dabei, nach denen man gedacht hat, wie das denn passieren konnte", sagt er und führt es letztlich auch auf fehlende Qualität zurück: "Generell waren unsere Leistungen zu schwankend. Eine Qualität im Kader zeichnet sich dadurch aus, dass man nicht alle fünf Wochen ein starkes Spiel hinlegt, sondern in 25 Partien in der Saison." Wenn Fabian Boll körperlich wieder fit wird, steigen die Chancen, dass es nächste Saison so kommt.