Halle/Saale . Matthias de Zordo ist der große Pechvogel der deutschen Leichtathletik. Der 25 Jahre alte Speerwurf-Weltmeister erlitt am Sonnabend bei den Werfertagen in Halle an der Saale einen Achillessehnenriss. Während des Anlaufs zu seinem fünften Versuch verspürte er einen Schlag im hinteren Teil des Fußes. De Zordo fällt damit rund ein halbes Jahr aus und wird bei der WM im August in Moskau seinen Titel, den er 2011 in Daegu (Südkorea) überraschend gewonnen hatte, nicht verteidigen können. Bereits vor einem Jahr hatte de Zordo unter hartnäckigen Ellenbogenproblemen gelitten und scheiterte derart gehandicapt bei den Olympischen Spielen in London bereits in der Qualifikation.

"Warum, warum?", sagte de Zordo nur, als er die Diagnose erhielt. Er hatte erst vor wenigen Monaten seinen Wohnort von Saarbrücken nach Magdeburg verlegt sowie den Verein und Trainer gewechselt. "Es ist bitter, dass er eine Verletzung erlitten hat, für die es vorher überhaupt keine Anzeichen gab", sagte Thomas Kurschilgen, der Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).

De Zordos Verletzung überschattete eine Reihe von Erfolgen deutscher Athleten am Wochenende. So siegte Speerwurfkollegin Christina Obergföll beim Diamond-League-Meeting in New York mit persönlicher Saisonbestleistung von 65,33 Metern vor Weltmeisterin Maria Abakumowa aus Russland mit 64,25 Metern.

Die anderen deutschen Topwerfer waren wie de Zordo in Halle am Start. Betty Heidler gewann hier den Hammerwurf mit 74,92 Metern, Linda Staal den Speerwurf mit 65,76 Metern und Christina Schwanitz siegte im Kugelstoßen mit 19,84 Metern deutlich vor Nadine Kleinert (18,76). Bei den Männern reichte Kugelstoßweltmeister David Storl ein gültiger Versuch, um mit 20,97 Metern zu gewinnen und damit auch die WM-Norm zu übertreffen.