In Rom bejubeln die Lazio-Fans fünf Tore vom deutschen Nationalstürmer Miroslav Klose. Juventus Turin hat sich vorzeitig den italienischen Meistertitel gesichert.

Turin. Die „Große Alte Dame“ des italienischen Fußballs bleibt die unangefochtene Regentin in der Serie A – beim 29. Titel für Juventus Turin war aber Lazio Roms Fünffach-Torschütze Miroslav Klose der Mann des Tages. Während Juventus am viertletzten Spieltag mit einem 1:0-Heimsieg gegen US Palermo vorzeitig seinen Meistertitel verteidigte und damit eine grandiose Saison krönte, feierten die Römer Fans Klose nach dessen Gala beim 6:0 über den FC Bologna.

Der Deutsche schoss die Römer mit drei Treffern in der ersten und zwei weiteren Toren in der zweiten Halbzeit praktisch im Alleingang zum Kantersieg über Bologna. Der 34-Jährige traf im Olympiastadion in der 22., 36., 39., 50. und 61. Spielminute. Dazwischen war Hernanes in der 32. Minute erfolgreich. In der 68. Minute ging der umjubelte Nationalstürmer vom Platz. Mit dem Schützenfest hat Lazio seine Chancen auf den Einzug in die Europa League gewahrt.

In der ausverkauften Juve-Arena schoss Arturo Vidal am Sonntag per Elfmeter in der 59. Minute das Tor für die klar überlegenen Hausherren. „La Vecchia Signora“ machte bereits den 29. Scudetto perfekt. Damit hat der italienische Rekordmeister nach dem Zwangsabstieg in Folge des Liga-Manipulationsskandals 2006 wieder zu alter Klasse zurückgefunden.

Zehntausende Tifosi bejubelten ihre Mannschaft im Stadion und in der Turiner Innenstadt. Dort verwandelten die Juve-Anhänger Straßen und Plätze in ein weiß-schwarzes Fahnenmeer. Wie im vergangenen Jahr hatten die „Bianconeri“ den Tifosi versprochen, den Titelgewinn direkt im Anschluss an das Spiel mit einer Fahrt im offenen Bus durch das Zentrum der piemontesischen Hauptstadt zu feiern.

Hinter Juve hat Neapel Platz zwei und damit den Direkteinzug in die Champions League bereits sicher. Der AC Mailand (65) untermauerte mit einem 1:0-Sieg gegen den FC Turin seine Ambitionen auf den dritten Platz, der zur Qualifikationsrunde für die Champions League berechtigt. Dahinter wahrte auch der AS Rom seine Chancen auf die Teilnahme in der Königsklasse. Die Römer (58) besiegten bereits am Samstagabend den direkten Rivalen AC Florenz mit 1:0 und hielten damit Anschluss an Milan (65) und Florenz (61). Das wichtige Tor beim Tabellenvierten besorgte Pablo Daniel Osvaldo in der Nachspielzeit. Tabellensechster vor Lazio (55) ist Udinese Calcio (57), das Sampdoria Genua 3:1 besiegte.

Lazio und alle anderen Juve-Rivalen hatten Durchhänger, die Turiner dagegen marschierten souverän Richtung Titel: Mit nur vier Saison-Niederlagen blieben die Piemonteser unantastbar. Die Abwehr vor dem italienischen Nationaltorhüter Gianluigi Buffon war mit nur 20 Gegentreffern die mit Abstand beste der Liga. Seit der geniale Regisseur Andrea Pirlo vor zwei Jahren von Milan zu Juve gewechselt ist, spielen die Turiner noch kreativer, unberechenbarer und gefährlicher.

„Dieser Meistertitel war verdient herausgespielt“, betonte Kapitän Buffon. Im vergangenen Jahr habe Juves Kampfkraft und der unbedingte Wille zum Comeback noch den Ausschlag gegeben, diesmal habe sein Team auch spielerisch dominiert. Und die Titelverteidigung soll nur der Anfang für eine Erfolgsära werden. Dafür will der Club der Agnelli-Dynastie Trainer Conte trotz der von ihm geforderten Gehaltserhöhung auf fünf Millionen Euro pro Jahr halten und weitere Stars verpflichten. Juve denkt ernsthaft über die Verpflichtung des schwedischen Superstürmers Zlatan Ibrahimovic nach.