Zum siebten Mal innerhalb von neun Jahren kommt der deutsche Eishockeymeister aus Berlin

Berlin/Hamburg. Nachdem der erste Titelhattrick der Klubgeschichte perfekt war, gab André Rankel die Marschrichtung vor: "Es wird bis zum Abwinken gefeiert", kündigte der Kapitän der Berliner Eisbären an. Der Start der großen Party erfolgte nach dem 4:1 (1:0, 2:1, 1:0)-Sieg gegen die Kölner Haie, durch den der Rekordchampion zum siebten Mal innerhalb von neun Jahren in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) triumphierte, schon auf dem Eis: Die Mitspieler fielen über Torhüter Rob Zepp her.

"Die Mannschaft hat unglaublich viel Charakter und Herz. Wir haben in den Play-offs gezeigt, dass wir die beste deutsche Mannschaft sind", so Rankel. "Wir haben uns zum richtigen Zeitpunkt gefunden", freute sich Constantin Braun. Kurz danach wurde er als wertvollster Spieler der Finalserie ausgezeichnet. Corey Locke (9.), Play-off-Topscorer Julian Talbot (32. und 48.) und Travis James Mulock (35.) sorgten mit ihren Treffern vor 14.200 Zuschauern für Berlins 3:1-Sieg in der Best-of-five-Serie. Im Viertelfinale hatten die Eisbären die Hamburg Freezers mit 4:2 ausgeschaltet.

Zum dritten Mal nacheinander geht der Titel nach Berlin, zuvor war dies nur den Adlern Mannheim (1997-99) gelungen. Dabei war die Hauptrunde mehr als holprig verlaufen. "Ich bin sehr stolz, es war eine schwierige Saison", sagte Trainer Don Jackson, dessen auslaufender Vertrag sich durch den Titelgewinn verlängert. Abgezockt und gnadenlos effektiv hatte Berlin den nächsten Meilenstein erreicht. Das musste auch der deutsche NHL-Rekordspieler Marco Sturm zugeben. "Sie haben die Chancen besser genutzt als wir und waren cleverer", erklärte der Stürmer der Haie, für die lediglich Rok Ticar zum 1:1 getroffen hatte.

Während in Berlin um die deutsche Meisterschaft gekämpft wurde, feierte die Nationalmannschaft in der Vorbereitung auf die WM in Schweden und Finnland (3. bis 19. Mai) ihren ersten Sieg. 24 Stunden nach dem 0:8-Debakel in Krefeld gegen Schweden revanchierte sich das Team von Bundestrainer Pat Cortina nach einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Duell in Frankfurt am Main mit 5:2 (1:2, 2:0, 2:0). Vor 3152 Zuschauern trafen Patrick Köppchen, der von den Freezers zum ERC Ingolstadt wechselt (19.), die Mannheimer Christoph Ullmann (32.), Frank Mauer (34.) und Nicolai Goc (59.) sowie Patrick Hager aus Ingolstadt (42.) für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes, die mit Marcel Müller (Kopf) und Michael Wolf (Fuß) allerdings zwei Verletzte beklagen musste.

Unterdessen schafften bei der B-WM in Ungarn Kasachstan und Italien nach nur einem Jahr Abstinenz die Rückkehr in die A-Gruppe.