Berliner sind nach dem 1:0-Sieg gegen Sandhausen nicht mehr von den Aufstiegsrängen zu verdrängen. Braunschweig hingegen braucht noch einen Sieg. Dresden hofft nach Sieg im Ost-Derby im Abstiegskampf.

Hamburg. Die Hauptstadt ist zurück in der ersten Liga: 341 Tage nach dem skandalösen Relegationsspiel bei Fortuna Düsseldorf und dem damit verbundenen Gang in die Zweitklassigkeit hat Hertha BSC den direkten Wiederaufstieg perfekt gemacht. Gegen den SV Sandhausen gewann das Team von Trainer Jos Luhukay nach langem Zittern 1:0 (0:0) und kehrt damit zum sechsten Mal nach 1968, 1982, 1990, 1997 und 2011 in das Oberhaus zurück. Pierre-Michel Lasogga in der 85. Minute sorgte nach einer über weite Strecken schwachen Begegnung dafür, dass die Berliner vier Spieltag vor Schluss uneinholbare 14 Punkte Vorsprung vor dem Dritten 1. FC Kaiserslautern haben.

Noch nie gelang dem Hauptstadtclub so früh in der Saison die Rückkehr in die Bundesliga, erstmals dürfte die alte Dame dabei vor den eigenen Fans feiern. „Die Hauptstadt muss einen Bundesligisten haben. Das ist jetzt wunderbar, dass sie aufsteigen“, hatte Bayern-Trainer Jupp Heynckes schon vor der Begegnung gesagt. Berlins Trainer Luhukay, der bereits mit Borussia Mönchengladbach und dem FC Augsburg den Aufstieg schaffte, arbeitete bei den Gladbachern als Assistent von Heynckes.

Eintracht Braunschweig hat auf der Zielgeraden in Richtung Aufstieg hingegen einen kleinen Dämpfer hinnehmen müssen. Die Eintracht kam zu Hause gegen Ergebirge Aue nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus und benötigt aus den letzten vier Spielen noch drei Punkte, um nach 1974 und 1981 zum dritten Mal in die Bundesliga aufzusteigen. Die Niedersachsen können bereits am kommenden Freitag in Ingolstadt den Aufstieg mit einem Sieg perfekt machen. Aue feierte dagegen einen ganz wichtigen Punkt im Abstiegskampf. Der Abstand zum Relegationsplatz ist vier Spieltage vor dem Saisonende aber weiterhin gering.

Am kommenden Sonnabend steht ein ganz wichtiges Heimspiel gegen den MSV Duisburg auf dem Programm. Die Führung von Mirko Boland in der 39. Minute glich Oliver Schröder in der Schlussphase in Überzahl aus (80.). Turbulent wurde es in der zweiten Halbzeit, als Braunschweigs Torschütze Boland zunächst die Rote Karte sah, nachdem er einen abgefälschten Schuss von Tobias Nickenig mit der Hand aus dem Winkel fischte (63.). Den schwach geschossenen Strafstoß von Jan Hochscheidt parierte Braunschweigs Keeper Marjan Petkovic. Bei den Erzgebirglern sah Nickenig nach einer Notbremse Rot (84.).

Dresdner Sieg setzt St. Pauli unter Druck

Dynamo Dresden darf auf den direkten Klassenerhalt hoffen - zumindest der direkte Abstieg bleibt dem achtmaligen DDR-Meister in der 2. Bundesliga wohl erspart. Dynamo bezwang Energie Cottbus am 30. Spieltag 1:0 (0:0) und vergrößerte seinen Vorsprung auf den 17. Tabellenplatz auf acht Punkte. Allerdings liegen die Dresdner weiterhin auf dem Relegationsplatz, der Rückstand auf den wiedererstarkten VfL Bochum beträgt nur einen Punkt. Pavel Fort (53.) bescherte Dynamo mit dem sehenswerten Siegtreffer aus kurzer Distanz den überlebenswichtigen Sieg im Abstiegskampf. Energie (40 Punkte) kann sich trotz des fünften Spiels in Serie ohne Sieg in Sicherheit fühlen. Der Cottbuser Innenverteidiger Julian Börner (32.) sah wegen groben Foulspiels die Rote Karte, zudem hielt Energie-Torhüter Thorsten Kirschbaum einen Foulelfmeter von Sebastian Schuppan (87.).