31:25-Erfolg der Handballerinnen gegen Frisch Auf Göppingen

Buxtehude. Die Anspannung war ihm anzusehen. Als Randy Bülau mit ihrem Treffer zum 29:23 die kleine Schwächephase des Buxtehuder SV in der zweiten Halbzeit beendete und die Führung im Play-off-Viertelfinale gegen Frisch Auf Göppingen wieder auf sechs Tore ausbaute, huschte ein Lächeln über das Gesicht von Trainer Dirk Leun. Das war die Entscheidung. Wenige Minuten später tanzten seine Handballerinnen ausgelassen vor 1500 Zuschauern in der Halle Nord und feierten mit dem 31:25 (17:11) ihren Einzug ins Halbfinale der deutschen Meisterschaft - zum dritten Mal in Folge. Der BSV hatte den Drei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel (28:31) gedreht.

"Ich bin stolz auf diese Mannschaft", sagte Dirk Leun, "ein schöneres Geschenk zum Geburtstag kann es nicht geben." Am Donnerstag war der Buxtehuder Trainer 49 Jahre alt geworden. Beste Torschützin gegen Göppingen war Linksaußen Lone Fischer mit elf Treffern (davon acht Siebenmeter).

Viel Zeit, sich über den Halbfinaleinzug zu freuen, nahm sich Leun nicht. Die Vorbereitung auf die nächsten Herausforderungen haben unmittelbar nach dem Spiel begonnen. Mit dem HC Leipzig wartet ein größeres Kaliber. Der deutsche Rekordmeister hatte sich souverän im Viertelfinale gegen den HC Frankfurt/Oder durchgesetzt (28:20 und 31:20). Der neue Leipziger Trainer Thomas Ørneborg, der vor wenigen Wochen seinen dänischen Landsmann Stefan Madsen abgelöst hatte, blieb im vierten Spiel hintereinander siegreich.

Ob der Buxtehuder SV dem Favoriten aus Sachsen Paroli bieten kann, ist fraglich. Trainer Leun und die BSV-Fans hoffen auf einen ähnlichen Kraftakt wie im Vorjahr. Auch da standen sich beide Teams im Meisterschafts-Halbfinale gegenüber. Das Hinspiel verlor Buxtehude in Leipzig mit 23:31. Im Rückspiel gab es mit dem 27:19 das "Wunder von Buxtehude".

In der Vorsaison spielten die BSV-Handballerinnen mit Leipzig und auch dem deutschen Meister Thüringer HC auf Augenhöhe. In diesem Jahr sind die finanzstärkeren Clubs aus Thüringen und Sachsen die beiden stärksten deutschen Mannschaften. Das Team von Trainer Dirk Leun muss derweil mit einer prekären Personalsituation leben, spielte monatelang ohne sechs Leistungsträgerinnen und muss auf die beiden Rückraumstützen Josephine Techert (Kreuzbandriss) und Stefanie Melbeck (schwanger) ohnehin verzichten. Spielmacherin Randy Bülau und Kreisläuferin Diane Lamein tasten sich nach halbjähriger Pause langsam wieder an ihr Leistungsvermögen heran. Realistisch gesehen ist Buxtehude krasser Außenseiter - aber Trainer Leun glaubt an eine Chance für sein Team.

Innerhalb von neun Tagen bekommt es der BSV drei Mal mit dem HC Leipzig zu tun. Schon im Pokal-Final-Four am kommenden Wochenende in Göppingen stehen sich beide Teams im Halbfinale gegenüber. Die Spiele um die deutsche Meisterschaft werden am Mittwoch, 24. April, (19 Uhr in Buxtehude) und am Sonntag, 28. April (16 Uhr in Leipzig) ausgetragen.