Ein Kommentar von Björn Jensen

Die Saison 2012/13 können die Bundesliga-Volleyballerinnen des VT Aurubis abhaken, und wer die Viertelfinalserie gegen Vilsbiburg betrachtet, die Hamburg 1:2 verlor, der sieht ein Spiegelbild der gesamten Spielzeit. Die Kupfer-Ladys bewiesen, dass sie an guten Tagen jeden Gegner besiegen können. Nur gab es von diesen guten Tagen zu wenige, um ihnen eine gute Saison bescheinigen zu können.

Dass es keine Serie zum Vergessen war, dafür sorgte der Halbfinaleinzug im Europapokal, an dem der Club erstmals in seiner Geschichte teilnahm. Fatal wäre es zudem, würde man die durchschnittlichen Darbietungen in der Liga verdrängen. Vielmehr gilt es, daraus zu lernen.

Zum einen muss Schluss sein mit dem Formulieren überambitionierter Ziele, deren Einhalten das Team seit Jahren unter einen Druck setzte, dem es nicht gewachsen war. Zum anderen, und das ist wichtiger, braucht es in der Zusammenstellung der neuen Mannschaft eine Ausrichtung hin zu mehr Begeisterung und Siegeswillen. Beides strahlten in dieser Saison zu wenige Spielerinnen dauerhaft aus.

Dass Hauptsponsor Aurubis den Etat um rund 30 Prozent kürzt, muss kein Nachteil sein. Viel Geld bedeutet im Sport nicht immer auch viel Erfolg. Vielmehr können die Verantwortlichen nun sehen, wer wirklich hinter dem neuen Projekt Aurubis steht. Natürlich verzichtet niemand gern auf Geld, deshalb sollte der Verein bei den sechs Spielerinnen, die gehalten werden sollen, seine Angebote nachbessern, weil sie auch in dieser Saison ihr Geld wert waren. Wenn dieser Stamm bleibt und hungrige Talente dazukommen, dann muss niemand die Saison 2013/14 jetzt schon abhaken.