Die Behörden prüfen, ob der 41-Jährige sich im Zusammenhang mit seinen Dopingvergehen in Spanien schuldig gemacht hat. Während seiner Karriere lebte Armstrong jahrelang in Spanien.

Köln. Lance Armstrong droht möglicherweise eine Klage vor einem spanischen Gericht. Wie ABC News berichtet, ermitteln die Behörden, ob der 41 Jahre alte Texaner sich im Zusammenhang mit seinen Dopingvergehen in Spanien schuldig gemacht hat. Die Untersuchungen beziehen sich auf den Bericht der US-Anti-Doping-Agentur Usada, die im vergangenen Jahr Armstrongs Dopingpraktiken öffentlich gemacht hatte. Infolge der Enthüllungen hatte der Radsport-Weltverband UCI Armstrong unter anderem seine sieben Tour-de-France-Siege aberkannt und ihn lebenslang gesperrt.

Während seiner Karriere lebte Armstrong, der in einem Interview mit TV-Talkmasterin Oprah Winfrey die Einnahme von Dopingmitteln eingeräumt hatte, jahrelang im spanischen Girona. Falls die Ermittler dem Amerikaner nachweisen können, dass er von seiner damaligen Wahlheimat aus Dopingsubstanzen vertrieben oder mit diesen gehandelt hatte, drohen Armstrong bis zu zwei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe bis 400.000 Euro.

Ullrich zu dunkler Radsport-Ära: „Habe meinen Teil dazu beigetragen“

Der frühere Toursieger Jan Ullrich hat sich mit vagen Andeutungen über seine Vergangenheit in die Doping-Diskussion im Radsport eingeschaltet, ein umfassendes Geständnis lehnt er aber weiter ab. „Jeder kann sich selber ein Bild machen, was in der Vergangenheit im Radsport passiert ist und auch ich habe meinen Teil dazu beigetragen“, schrieb Ullrich in seinem Blog auf der Internetseite des TV-Senders Eurosport.

Im Gegensatz zu Armstrong, der im Januar ein Doping-Geständnis im TV abgelegt hatte, verzichtet der frühere deutsche Radstar auf einen ähnlichen Schritt. Er sei nach seiner sportrechtlichen Verurteilung einen Weg gegangen, den nicht alle verstünden. „Aber mein Weg ist es dennoch, die Sache mit mir selber zu vereinbaren, anstatt womöglich die Menschen und Förderer, die mich in meiner aktiven Zeit unterstützt haben, mit hineinzuziehen“, ergänzte Ullrich.

Ullrich war im vergangenen Jahr vom Internationale Sportgerichtshof CAS wegen seiner Verwicklung im Skandal um Dopingarzt Eufemiano Fuentes zu einer zweijährigen Sperre verurteilt worden, die rückwirkend vom 22. August 2011 an ausgesprochen wurde. Außerdem wurden ihm alle Resultate seit dem 1. Mai 2005 aberkannt. (sid/dpa/HA)