Spanien gewinnt das Gipfeltreffen in Frankreich. England muss um WM-Teilnahme zittern. HSV-Profis van der Vaart und Son treffen für ihre Nationen.

Berlin. Welt- und Europameister Spanien hat auf dem Weg nach Brasilien wieder die Kurve bekommen, dem Fußball-Mutterland England droht dagegen der Gang in die Playoffs. Die Spanier siegten am Dienstag im Gipfeltreffen der WM-Qualifikation in Paris 1:0 (0:0) gegen Frankreich und übernahmen damit die Tabellenführung in Gruppe I. Damit winkt den Spaniern die direkte WM-Teilnahme. Gleiches gilt für die Niederlande, die beim 4:0 (1:0) gegen Rumänien zum sechsten Sieg im sechsten Spiel kamen. Und auch Italien, das dank Deutschland-Schreck Mario Balotelli 2:0 (2:0) auf Malta gewann, bleibt auf Kurs.

England droht dagegen ein Nachsitzen in den Playoffs. Die „Three Lions“ kamen in Podgorica nicht über ein 1:1 (1:0) gegen Montenegro hinaus und bleiben mit zwölf Punkten Tabellenzweiter hinter früheren jugoslawischen Teilrepublik. In den Playoffs könnten Rooney und Co. auch Portugal wiedertreffen. Denn die „Seleccao“ kam trotz des Fehlens von Cristiano Ronaldo wegen einer Gelbsperre zu einem 2:0 (0:0) bei dem von Berti Vogts trainierten Außenseiter Aserbaidschan und hat nun wenigstens den zweiten Rang wieder im Blick. Diesen Platz belegt aber noch Israel nach dem 2:0 (0:0) in Nordirland. In Asien verpasste indes Japan durch die überraschende 1:2 (0:0)-Niederlage in Jordanien das erste WM-Ticket.

Pedro sicherte mit seinem Treffer den Sieg der Spanier, womit „La Roja“ zum 50. Mal in Serie ohne Niederlage in der WM-Qualifikation blieb. Außerdem ist Spanien nun seit 25 Pflichtspielen nacheinander ungeschlagen.

Eine derartige Bilanz kann England nicht vorweisen. An Rooney, der sich 536 Tage nach seinem folgenschweren Blackout in Montenegro mit einem frühen Tor rehabilitierte, lag es diesmal aber nicht. Rooney hatte im EM-Qualifikationsspiel am 7. Oktober 2011 an gleicher Stätte (2:2) die Rote Karte gesehen, was ihm eine Sperre für die ersten beiden Spiele bei der EM 2012 einbrachte. Dejan Damjanovic schaffte nach Rooneys Tor für Montenegro diesmal noch den Ausgleich (76.).

Der Hamburger Mittelfeldchef Rafael van der Vaart (10. Minute), der schon am Freitag beim 3:0 gegen Estland getroffen hatte, zweimal Robin van Persie (56./65.,Elfmeter) sowie Jeremain Lens (90.+1) schossen den Sieg der von Louis van Gaal trainierten niederländischen Auswahl in der Amsterdam Arena heraus. Hinter dem souveränen Vize-Weltmeister (18 Punkte) ist im Rennen um Platz zwei in Gruppe D alles offen. Ungarn (11) bleibt nach dem 1:1 (0:0) in der Türkei (7) Zweiter vor Rumänien (10).

Italien kam durch zwei Tore von Balotelli zum Sieg auf Malta und liegt mit 13 Punkten nun drei Zähler vor Bulgarien, das in Dänemark 1:1 (0:0) spielte. Tschechien (8) rückte durch das 3:0 (0:0) in Armenien auf Platz drei vor. Dabei kam Star-Torhüter Petr Cech zu seinem 100. Länderspiel-Einsatz.

In der von Deutschland angeführten Gruppe C folgt nun ein Trio mit schon acht Punkten Rückstand. Zweiter ist Österreich nach dem 2:2 (1:2) in Irland. David Alaba von Bayern München rettete in Dublin in der Nachspielzeit einen Punkt gegen die Mannschaft von Trainer Giovanni Trapattoni, nachdem dem Stuttgarter Martin Harnik (11.) die Führung gelungen war. Hinter Schweden folgen die Iren mit ebenfalls acht Zählern auf Rang vier. Tore durch Bundesligaprofis gab es auch beim 5:0 (2:0) der Polen gegen San Marino. Unter anderem trafen zweimal BVB-Stürmer Robert Lewandowski (21. und 50.) sowie sein Teamkollege Lukasz Piszczek (28.).

In der Asien-Qualifikation kann Japan nach dem überraschenden Rückschlag die fünfte WM-Teilnahme nacheinander jetzt frühestens am 4. Juni im Spiel gegen Australien perfekt machen. Auch die „Socceroos“ patzten mit ihrem deutschen Trainer Holger Osieck beim 2:2 (0:1) gegen den Oman. Südkorea kam in Gruppe A durch das 2:1 (0:0) gegen Katar der Endrunde ein großes Stück näher, den Siegtreffer erzielte HSV-Stürmer Heung-Min Son in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Südkorea ist mit zehn Punkten Zweiter hinter Spitzenreiter Usbekistan (11), der gegen den Libanon 1:0 gewann.