Suhl. Als die Volleyballerinnen des VT Aurubis am Sonntagmorgen um fünf Uhr in Harburg angekommen waren, stiegen sie nach fast siebenstündiger Busfahrt mit der Gewissheit aus, wenigstens das Minimalziel dieser Saison erreicht zu haben. Mit 3:1 (25:20, 20:25, 25:17, 25:21) Sätzen hatten sie am Vorabend nach 98 Minuten beim VfB Suhl - nach dem 3:0 im Hinspiel - auch das zweite Pre-Play-off-Spiel gewonnen und damit wie im Vorjahr das Viertelfinale der deutschen Meisterschaft erreicht. Gegner sind jetzt die Roten Raben Vilsbiburg, zunächst am 30. März auswärts und am 6. April, 19 Uhr, zu Hause in der CU-Arena in Neugraben. Ein mögliches drittes Spiel würde am 10. April in Vilsbiburg stattfinden.

"Die Roten Raben sind ein starker, aber nicht unschlagbarer Gegner", sagt VT-Aurubis-Trainer Helmut von Soosten, "wir kommen mit ihrer Art zu spielen von unserem System her gut zurecht. Das haben wir schon in der Punktrunde der Bundesliga gezeigt, auch wenn wir beide Begegnungen 0:3 verloren haben. Fast alle Sätze waren eng. Ich sehe für uns deshalb eine Riesenchance, ins Halbfinale zu kommen."

In den beiden Spielen gegen Suhl deuteten die Hamburgerinnen zumindest an, dass sie auch höheren Ansprüchen genügen könnten. Mit druckvollen Aufschlägen, stabiler Annahme und variabler Taktik setzten sie sich souverän durch. "Trotz einiger Aufs und Abs waren wir letztlich zweimal das bessere Team", sagte von Soosten.

Auch wenn der Trainer noch kein Saisonfazit ziehen will: Dass in dieser Spielzeit der hohe finanzielle Aufwand und der geringe sportliche Ertrag nicht in einem guten Verhältnis standen, darin ist sich von Soosten mit VT-Aurubis-Präsident Horst Lüders einig. Die Reduzierung des kommenden Bundesligaetats um rund 30 Prozent tut nun ein Übriges, um einen Neustart anzugehen. "Wir können nicht alle Spielerinnen halten. Wir werden versuchen, mit jungen deutschen Spielerinnen ein konkurrenzfähiges Team für die nächsten Jahre zusammenzustellen", sagt von Soosten, der gleichzeitig seine Aufgaben als Manager weiter wahrnimmt.

Am Dienstag wird der finanzielle Rahmen, wohl um die 600.000 Euro, für die nächste Spielzeit abgesteckt, danach wird von Soosten konkrete Verhandlungen mit den Spielerinnen und deren Beratern aufnehmen. Mitte April dürften diese abgeschlossen sein. Libera Julie Jasova, Mittelblockerin Ciara Michel, eine Zuspielerin, Mareike Hindriksen oder Femke Stoltenborg, und eine ausländische Außenangreiferin sollen neben den vier weiteren deutschen Spielerinnen Julia Hero, Eva Michalski, Saskia Radzuweit und Imke Wedekind gehalten werden.