Glückliches 3:3 für Portugal, Spanien nur 1:1 gegen Finnland. Mandzukic und Olic treffen im brisanten Spiel gegen Serbien. Island sorgt in Slowenien für eine Überraschung. Neuseeland in den Playoffs.

Hamburg. Enttäuschungen für Weltmeister Spanien und Portugal, klare Siege für das Trio England, Frankreich, Niederlande und Achtungserfolge für die Fußball-Zwerge Island und Albanien: In der entscheidenden Phase der Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien hat es die eine oder andere Überraschung gegeben.

Welt- und Europameister Spanien kam vor eigenem Publikum in Gijon nicht über ein 1:1 (0:0) gegen Finnland hinaus und verlor die Tabellenführung in der Gruppe I an Frankreich. Die Franzosen gewannen am Freitag gegen Georgien mit 3:1. Am Dienstag kommt es in Paris zum direkten Duell der beiden Spitzenteams. Bei einer Niederlage hätten die Iberer dann schon fünf Punkte Rückstand auf Frankreich.

Schalkes Teemo Pukki versetzte den Spaniern den Dämpfer. Der Bundesliga-Profi erzielte elf Minuten vor Spielschluss zum Entsetzen der Gastgeber den Treffer zum 1:1 (0:0)-Endstand. Sergio Ramos von Real Madrid hatte die Spanier in Führung gebracht (49.). Für Frankreich trafen Olivier Giroud (45.+1), Mathieu Valbuena (47.) und Bayern Münchens Franck Ribéry (61.).

Rafael van der Vaart kam, traf und siegte

Vize-Weltmeister Niederlande dagegen eilt mit einer makellosen Bilanz souverän in Richtung WM-Endrunde in Brasilien. Gegen Estland feierte das Team von Bondscoach Louis van Gaal in Amsterdam einen 3:0 (1:0)-Erfolg. Die Holländer verteidigten mit dem fünften Sieg im fünften Spiel und der Maximalausbeute von 15 Punkten den ersten Platz in der Gruppe D. HSV-Star Rafael van der Vaart (47. Minute), Robin van Persie (72.) und Ruben Schaken (84.) trafen für Oranje.

Die Engländer stockten ihr Torkonto auf. Das Team von Trainer Roy Hodgson machte aus dem Pflichtspiel in San Marino ein Schützenfest: Am Ende stand es 8:0 im Stadio Olimpico. Schon zur Hälfte führten die Gäste mit 5:0 – so viele Tore waren ihnen zuletzt 1999 in einem ersten Spielabschnitt gelungen. Mit einem Eigentor leitete Alessandro Della Valle in der zwölften Minute den Reigen ein. Alex Oxlade-Chamberlain (28.), Jermain Defoe (35./78.), Ashley Young (39.), Frank Lampard (42.) Wayne Rooney (54.) und Daniel Sturridge (70.) trugen sich danach in die Torschützenliste ein. In der Gruppe H bleiben die Engländer (11 Punkte) dennoch nur Zweiter: Montenegro verteidigte mit einem 1:0 in Moldau die Führung (13).

Island sorgte in Slowenien für eine Überraschung, kurz danach bejubelte Albanien einen Auswärtssieg über Norwegen. Dagegen rettete Portugal um Superstar Cristiano Ronaldo mit einem Last-Minute-Treffer gerade noch ein Remis in Israel. Beim brisanten Duell zwischen Kroatien und Serbien sorgten zwei Bundesliga-Profis für die Entscheidung. Mario Mandzukic (23.) vom FC Bayern München und Wolfsburgs Ivica Olic (37.) besiegelten das 2:0 über Serbien.

Doppelpack des Ex-Hoffenheimers Gylfi Sigurdsson

Die Kroaten feierten den vierten Sieg im fünften Spiel. In der Gruppe A übernahmen sie vorerst mit 13 Punkten die Führung vor Belgien. Serbien ist Dritter (4) und hat kaum noch Chancen aufs WM-Ticket, das nur der Gruppenerste automatisch löst.

Auch beim 2:1-Erfolg der Isländer avancierte ein bekanntes Gesicht zum Matchwinner. Dem ehemaligen Hoffenheimer Gylfi Sigurdsson (55./78. Minute) gelang in Ljubljana ein Doppelpack. In der Gruppe E verbesserten die Isländer ihr Punktekonto auf neun Zähler. Zudem verdarb die Mannschaft um den zweimal erfolgreichen Angreifer von Tottenham Hotspur auch dem ehemaligen Nationalverteidiger Srecko Katanec das Comeback auf der Trainerbank der Slowenen. Ebenfalls auf drei Siege und neun Punkte stockte Albanien seine Bilanz durch das 1:0 in Oslo auf und kletterte hinter der Schweiz auf Platz zwei. Dritter sind die punktgleichen Isländer.

Auch Portugal ist nach fünf Spielen zur WM-Qualifikation Dritter. Der Rückstand auf Russland, dessen Partie in Nordirland wegen winterlicher Witterung auf diesen Samstag verlegt wurde, beträgt aber nach dem 3:3 bei den zweitplatzierten Israelis schon vier Punkte. Bei einem russischen Sieg könnte er auf sieben Zähler wachsen, nachdem Ronaldo und Co. aus Ramat Gan nur einen Punkt mitnehmen konnten.