Der Formel-1-Weltmeister belegte im freien Training vor dem Großen Preis von Malaysia Platz zwei hinter Australien-Sieger Räikkönen. Red Bull hat Probleme mit den Reifen.

Kuala Lumpur. Sebastian Vettel lächelte gequält. Reifen, die sich buchstäblich in Luft auflösen, erlebt der Formel-1-Weltmeister auch nicht alle Tage. „Ich weiß nicht, wie man so was macht“, sagte der Heppenheimer. Bei den beiden Trainingssessions am Freitag auf dem Kurs in Sepang hatten aber nicht nur Vettel und sein Red-Bull-Team mit den Pirelli-Pneus zu kämpfen, die seit dem Auftaktrennen in Melbourne Gesprächsthema Nummer eins in der Königsklasse sind.

Nach Platz zwei hinter Australien-Gewinner Kimi Räikkönen im Lotus redete Vettel vor dem Großen Preis von Malaysia am Sonntag (9 Uhr MEZ/RTL und Sky) Klartext: „Man muss kein Genie sein, um vorherzusagen, dass, wenn es am Sonntag trocken bleibt, sehr viel über die Reifen geht.“ Zudem musste der 25-Jährige zugeben: „Da tun wir uns ziemlich schwer. Aber das geht hier allen so.“

Vettel, der in 1:36,588 Minuten ganze 19 Tausendstelsekunden hinter seinem finnischen Kumpel Räikkönen (1:36,569) lag, hofft, dass „wir genug Reifen haben, um das Rennen zu überleben.“ Die extremen Temperaturen weit über 30 Grad Celsius und die hohe Luftfeuchtigkeit sind dagegen kein Problem für den dreimaligen Champion. „Man schwitzt halt ein bisschen mehr, aber dafür trainieren wir das ganze Jahr. Das ist Malaysia“, sagte Vettel. Dazu gehört auch, dass „planmäßig“ ein Regenschauer am Nachmittag die Zeitenjagd frühzeitig stoppte und den Teams Gelegenheit gab, auch die Regenreifen zu testen. Räikkönen fasste den Tag gewohnt pragmatisch zusammen: „Es war ein guter Tag für uns, aber es hilft uns nicht für morgen.“

Vettels Teamkollege Mark Webber hatte am trockenen Vormittag die Bestzeit gesetzt, am Ende des Tages reichte es für den Australier in 1:36,935 Minuten zu Platz vier. Vize-Weltmeister Fernando Alonso (Spanien/1:36,985) belegte in der Kombination der insgesamt drei Stunden den fünften Platz, noch hinter seinem Ferrari-Teamkollegen Felipe Massa (Brasilien/1:37,661), der Drittschnellster war. Bester Silberfpeil war Nico Rosberg (Wiesbaden/1:37,448) als Siebter, sein Teamkollege Lewis Hamilton (England/1:37,574) landete zwei Positionen dahinter. „Wir sind heute nicht auf schnelle Zeiten gegangen, sondern wollten viele Runden abspulen“, sagte Rosberg: „Die Bedingungen da draußen sind hart, und die Hitze unglaublich.“

Adrian Sutil (Gräfelfing/1:37,769) belegte im Force-India Platz zehn, musste seinen Boliden am Nachmittag aber frühzeitig wegen technischer Probleme in die Garage stellen. „Eine Sicherheitsmaßnahme“, so Sutil, der auch seine Probleme mit den Reifen hatte: „Ich habe mich heute auch nur im Kreis gedreht.“ Nico Hülkenberg (Emmerich/1:38,068) landete im Sauber auf Rang 13. „Ziel bleibt das Q3, aber wir haben noch einige Hausaufgaben zu machen“, sagte Hülkenberg.