Hamburg. Frank Thaleiser bemüht ein Bild aus der Medizin, um den Zustand des Hamburger Marathonlaufs zu beschreiben: "Im vergangenen Jahr lagen wir auf der Intensivstation, jetzt sind wir in der Rehaphase." Es gibt also Hoffnung für den Patienten Haspa Marathon Hamburg, vollständig genesen aber ist er offenbar noch nicht. 14.627 Läufer hatten sich bis Dienstagmittag, zwei Tage von Meldeschluss, online registriert. Dazu 6000 Staffelläufer. Das sind deutlich mehr als die 12.780 von 2012, aber eben lange noch nicht die 18.750 Sportler, die 2009 auf die 42,195 Kilometer lange Strecke gegangen sind. "Wir hoffen, ganz zu alter Stärke zurückzukehren", sagt Thaleiser, der Geschäftsführer des veranstaltenden Hamburger Leichtathletik-Verbandes, "aber es wird schwierig." Immerhin wurde schon zum alten Start- und Zielbereich an der Messe (Karolinenstraße) zurückgekehrt. Der Etat in Höhe von 2,5 Millionen Euro soll ausreichen.

Die Attraktivität der Stadt soll künftig mehr in den Vordergrund gerückt werden, um Läufer anzulocken. "Man wirbt mit der Stadt, nicht mit dem Lauf", sagt Thaleiser, "Läufer sind Touristen." Als einziger Stadtmarathon in Deutschland neben Berlin hat Hamburg das Gold-Label des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF erhalten, als objektiven Beweis für die sportliche Qualität. Aus mindestens fünf verschiedenen Nationen müssen die "Elite-Läufer" stammen, die in den vergangenen drei Jahren Zeiten unter 2:10:30 Stunden und bei den Frauen unter 2:28:00 gelaufen haben. Das hat Eliud Kipchoge noch nicht geschafft - Hamburg ist sein Marathon-Debut. Dennoch steht der Kenianer als Olympia-Zweiter von 2008 und Weltmeister 2003 jeweils über die 5000 Meter im Fokus.

Bei den Frauen dreht sich viel um Lisa Hahner. Die 23-Jährige aus dem Schwarzwald will eine Zeit von 2:30:30 laufen, um sich für die WM in Moskau zu qualifizieren. "Die Stadt ist cool, die Strecke ist toll und es herrscht immer gute Stimmung", begründet sie ihre Entscheidung für Hamburg.