Mit dem 2:0-Sieg über Dresden bleibt Köln im 14. Spiel in Folge ungeschlagen. Ex-St.-Paulianer Stanislawski formt Aufstiegsaspirant.

Dresden. Anthony Ujah kniete vor der Eckfahne, reckte seine Arme triumphierend nach oben und ließ sich von den mitgereisten Fans feiern. Beim 2:0-Erfolg des 1. FC Köln bei Dynamo Dresden machte der 22-Jährige mit seinem zweiten Doppelpack hintereinander den entscheidenden Unterschied aus. Der Nigerianer, der lange mit Form- und Torkrise zu kämpfen hatte, steht sinnbildlich für den Kölner Aufschwung in der 2. Fußball-Bundesliga.

Der Leihstürmer vom FSV Mainz 05 erzielte in Dresden seine Saisontreffer zehn und elf und weiß, bei wem er sich zu bedanken hat. „Der Trainer hat mir geholfen, mein Selbstvertrauen wiederzugewinnen, und die Mannschaft hat es möglich gemacht, dass ich treffe“, erklärte der Angreifer.

Schon beim 3:0-Sieg gegen Paderborn vor knapp zwei Wochen hatte Ujah doppelt getroffen. Nun scheint der Knoten bei ihm wieder geplatzt zu sein. „Wir sind in der glücklichen Situation, Thony wieder in die richtige Richtung gebracht zu haben“, sagte Coach Holger Stanislawski stolz. Der Ex-St.-Paulianer würde die Leihgabe auch gern über die Saison hinaus an den 1. FC Köln binden und kündigte an, dass der Verein mit den Mainzern Gespräche darüber führen will.

Mit seinen Treffern gegen Paderborn und in Dresden hat er die Rheinländer ihrem Ziel, dem sofortigen Wiederaufstieg, weitere Schritte näher gebracht. Nach 14 Ligaspielen ohne Niederlage hält das Team Kurs auf Relegationsplatz drei und sitzt dem 1. FC Kaiserslautern mit nur einem Punkt Rückstand im Nacken. „Wir sind glücklich, dass wir die Verfolger auf fünf Punkte Abstand halten konnten und Platz drei attackieren“, sagte Stanislawski, dem 2010 bereits der Aufstieg mit dem FC St. Pauli gelungen war.

Ujah selbst hat nur ein Ziel vor Augen. „Von nun an zählen nur noch Siege. Wir wollen nicht so weit in die Zukunft schauen, aber ein Sieg gegen Regensburg ist enorm wichtig vor der Partie in Kaiserslautern“, meinte der Doppeltorschütze. Am 5. April kommt es auf dem Betzenberg zum möglicherweise entscheidenden Duell um den dritten Platz.

Neben Ujah ist Torhüter Timo Horn derzeit ein wichtiger Erfolgsfaktor der Kölner. Das ist auch U 21-Nationaltrainer Rainer Adrion nicht entgangen, der ihn für das Testspiel am Sonntag in Tel Aviv nachnominierte. „Es ist eine große Ehre für mich. Man kann sich mit Spielern messen, die schon auf internationalem Niveau sind, und darauf freue ich mich“, sagte Horn nach der Partie in Dresden.

Lob gab es auch vom Trainer. „Wir wissen, dass er ein herausragend gutes Torwarttalent ist. Er macht richtig Spaß und vor allem hat er die Ruhe. Ich glaube sein Maximalpuls liegt bei 60“, erklärte Stanislawski und lobte sich selbst. „Wir haben Mut bewiesen, so einen jungen Mann ins Tor zu stellen.“

Nach seiner Länderspielreise will Horn mit Köln unbedingt auf Platz drei vorrücken. „Das Spiel in Kaiserslautern wird ein entscheidendes für uns sein. Wir sind im Moment schwer zu schlagen, deshalb haben wir noch eine gute Chance auf den Relegationsplatz“, sagte der 19-Jährige.