Chanty-Mansijsk. Fünf Schüsse, fünf Treffer - fünf Strafrunden! Geradezu symbolisch für das Auf und Ab der deutschen Biathleten in dieser Saison stand das Missgeschick von Andreas Birnbacher am Sonnabend beim Weltcup-Abschluss im sibirischen Chanty-Mansijsk. Mit guten Aussichten auf den Sieg in der Verfolgung schoss der Schlechinger auf die falschen Scheiben und fiel weit zurück. "Ich habe fünf Treffer gesehen und dachte: Cool! Kurz darauf dachte ich aber nur: Scheiße!", sagte Birnbacher.

Von der traditionellen Abschlussparty ließen sich die deutschen Biathleten aber auch durch das mäßige Finalwochenende nicht abhalten. Zwar hatte es an den letzten beiden Wettkampftagen des langen Weltcup-Winters keinen Podestplatz mehr gegeben, trotzdem richtete sich der Blick schon auf Olympia 2014 in Sotschi. "Was vorbei ist, ist vorbei. Nächstes Jahr werden Olympiamedaillen vergeben und da will ich mit vorne dabei sein", sagte Miriam Gössner. Schon im Mai will Bundestrainer Uwe Müssiggang mit der Vorbereitung auf den Olympiawinter beginnen. "Wir haben ein gutes Konzept, daran wird sich nichts ändern", sagte der 61-Jährige. "Nach den Rücktritten von Magdalena Neuner und Michael Greis war eine gewisse Skepsis da. Im Saisonfazit sind wir jedoch mit beiden Mannschaftsteilen zufrieden, wir haben uns ordentlich präsentiert." Neben drei Siegen von Miriam Gössner steuerte Birnbacher zwei weitere bei, auch die Frauenstaffel war zweimal siegreich. Positive Überraschungen waren auch die beiden Podestplätze von Erik Lesser. Hoffnung für das Olympiajahr macht die dreimalige Junioren-Weltmeisterin Laura Dahlmeier, die in ihren sieben Rennen fünfmal unter die Top Ten lief: "Die Saison war der Wahnsinn, wie im Traum." Vizeweltmeisterin Andrea Henkel schaffte mit Platz drei die beste deutsche Platzierung im Gesamtweltcup.

Während sich Tora Berger (Norwegen) bei den Frauen in der Gesamtwertung zur Nachfolgerin von Neuner krönte, gewann Martin Fourcade aus Frankreich die große Kristallkugel bei den Männern zum zweiten Mal in Serie. Die beiden Dominatoren siegten zudem jeweils in allen vier Disziplinwertungen in Einzel, Sprint, Verfolgung und Massenstart.