Turnierchef Volker Wulff präsentiert Details zur Springderbywoche vom 9. bis 12. Mai

Hamburg. Als Turnierchef Volker Wulff am Dienstag nach elftägiger Asienreise in Hamburg eintraf, blieb ihm keine Zeit zum Besuch des Klein Flottbeker Derby-Parks. Außer einem dicken Schneebelag wäre auf dem Parcours ohnehin nichts zu sehen gewesen. Den Temperaturunterschied von fast 40 Grad hatte Wulff konditionsstark weggesteckt. Und so präsentierte er beim Derbytalk abends im Landhaus Scherrer vortreffliche Kunde: Die Global Champions Tour, neben dem Derby sportlicher Höhepunkt der Flottbeker Reitertage, bleibt Hamburg bis mindestens 2017 erhalten. Das wurde in Hongkong per Handschlag besiegelt.

Über Details soll am Rande des 84. Deutschen Springderbys vom 9. bis 12. Mai verhandelt werden. Fest steht, dass sich die international hochwertigste Tour künftig auf weniger Städte konzentriert. Parallel soll das Preisgeld von aktuell 285.000 Euro in Klein Flottbek vom kommenden Jahr an auf mehr als 300.000 Euro steigen. Insgesamt geht es von Himmelfahrt an in 21 Spring- und elf Dressurprüfungen um 750.000 Euro. Der Gesamtetat des viertägigen Pferdefestes beträgt 2,53 Millionen Euro - leicht über dem des Vorjahres.

Mit der Sicherung der Global Champions Tour wurden die Pläne für einen Nationen-Preis 2015 in Hamburg ad acta gelegt. Da Gastgeber Aachen in zwei Jahren die Springreit-Europameisterschaft ausrichtet, wird einmalig ein anderer Austragungsort gesucht. "Dann hätten wir den angestammten Mai-Termin verlegen müssen", begründete Wulff. Außerdem sei ihm die langfristige Anbindung der Global Champions Tour wichtiger gewesen.

Nunmehr kann langfristig geplant werden. Der Vertrag von Wulffs Marketingagentur En Garde als Derby-Ausrichter läuft noch über dieses Jahrzehnt hinaus. Hauptziel ist die Erweiterung des großen Pferdesport-Ereignisses um einen auf künftig fünf Tage. Galt der Mittwoch vor Himmelfahrt bisher nur als inoffizieller Eröffnungstag mit freiem Eintritt auf allen Plätzen, könnte sich das vom kommenden Jahr an ändern. Im Vorjahr war das Turnier mit 75.000 Zuschauern bereits an seine Grenzen gestoßen. "Ich habe Sorge", hatte Wulff nach Nisse Lüneburgs Überraschungssieg auf Calle Cool 2012 gesagt, "denn die Latte liegt hoch." Eine fünftägige Veranstaltung würde neue Perspektiven eröffnen. Das Fundament ist stabil. Das Kaffeeunternehmen Tchibo ist zum zehnten Mal dabei, das öffentlich-rechtliche Fernsehen wird erneut neun Stunden berichten.

Die Gespräche mit den weltbesten Reitern laufen seit Monaten. Ziel ist es, mehr als zwei Drittel der internationalen Top 30 nach Hamburg zu locken. Nach zweiten Plätzen in den beiden Vorjahren wird Torben Köhlbrandt diesmal als einer der Favoriten in den Parcours reiten. An der Seite des Springreit-Bundestrainers Otto Becker war der gebürtige Fehmarner am Dienstag Gast des Derbytalks. Dagegen weilt Lokalmatadorin Janne Friederike Meyer aus Schenefeld bis zum 2. April fünf Wochen in Florida, um sich auf die grüne Saison in Hamburg und Europa vorzubereiten.