Wedel. "Am Ende war unser Herz größer als die Summe unserer Fehler." Sebastian Gleim, 28, der Trainer der Basketballer des SC Rist Wedel, hat nach dem Ende eines nervenaufreibenden Spiels diesen bedeutenden Satz gesagt. Besser jedoch hätte man kaum die vorigen 40 Spielminuten zusammenfassen können. 14 Punkte lagen die Wedeler beim Stand von 50:64 in der 31. Minute gegen die Hertener Löwen zurück, ehe sie Korb für Korb aufholten und fünfeinhalb Minuten später zum 66:66 ausglichen. Spielmacher Marvin Boadu, 24, krönte schließlich den Abend, als er unter dem Jubel der 750 Zuschauer in der bis auf den letzten Platz besetzten Steinberghalle zweieinhalb Sekunden vor Schluss zum 76:74 einnetzte. 36:48 stand es zur Halbzeit.

Beim letzten Wurf der Hertener prallte der Ball dagegen vom Ring des Korbes ins Spielfeld zurück. Bester Schütze der Wedeler war Forward Fabian Böke, 26, mit 24 Punkten. "Entscheidend war in der zweiten Hälfte unsere leidenschaftliche Abwehrarbeit", sagte Gleim. Weil die Mannschaft in der vergangenen Woche wegen einer Grippewelle kaum zusammen trainieren konnte, sei die Leistung gegen den Tabellendritten noch höher einzuordnen.

Mit ihrem 15. Saisonsieg haben sich die Wedeler in der Zweiten Bundesliga Nord Pro B den zweiten Platz gesichert, den ihr Gegner noch hätte erobern können. Der SC Rist hat damit in der ersten und im Erfolgsfall zweiten Play-off-Runde (best of three) im möglichen dritten Spiel Heimrecht. In der ersten Runde treffen die Wedeler am 16. oder 17. März im ersten Spiel zu Hause wahrscheinlich auf die Frankfurt Skyliner Juniors, das Nachwuchsteam des Bundesligaclubs, den Tabellensiebten der Zweiten Bundesliga Süd.

Dieser Sonnabend war aber nicht nur wegen des siegreichen sportlichen Abschlusses ein Erfolg. Beim Jugendtag hatten sich Wedels 25 Nachwuchsteams zahlreichen Basketball-Interessierten präsentiert. Und die Tombola verkaufte für 1700 Euro Lose. Das Geld erhält die Kinderkrebsstation des UKE.