Stiftung zeichnet im Rathaus besondere Projekte des Behindertensports aus. Kurator Michael Stich überreicht mit 15.000 Euro dotierten Preis.

Hamburg. Ein Kind will Fußball spielen. Also geht die Mutter mit ihm zum Fußballverein. Soweit klar. Das Kind hat das Downsyndrom. Na und? Die Geschichte unverkrampfter Selbstverständlichkeit war der Ausgangspunkt für die Gründung eines Fußballteams bei Grün-Weiß Eimsbüttel, in dem Kinder mit Trisomie 21 kicken.

"Wir müssen das machen", beschloss Geschäftsführer Jürgen Hitsch nach der ersten Begegnung mit dem fußballbegeisterten Jungen vor sechs Jahren. Mittlerweile spielen dort Kinder zwischen sechs und neun sowie zwischen neun und zwölf Jahren. Am Donnerstag erhielt der Verein im Kaisersaal des Rathauses eine mit 5000 Euro dotierte "Anerkennung" der Alexander-Otto-Sportstiftung.

Zum dritten Mal zeichnete die Stiftung Projekte im Behindertensport aus. Den mit 15.000 Euro dotierten Werner-Otto-Preis überreichte Kuratoriumsmitglied Michael Stich an Heiner Zwiebelmann, 1. Vorsitzender des SV Nettelnburg/Allermöhe für ein Drachenbootteam für behinderte Sportler. Weitere "Anerkennungen" erhielten die Kletter AG der Elbschule, wo Hörbehinderte, Gehörlose und Hörende in der Kletterwand miteinander kommunizieren, sowie der Förderverein Integrationssport Hamburg und Umgebung (INTE) für sein Inklusions-Sportangebot.

"Wir müssen einen Sinneswandel hinbekommen, weg vom Mitleid, hin zu den Möglichkeiten", sagte Sportsenator Michael Neumann in seinem Grußwort. Nach der Auszeichnung der Rollstuhlbasketballerin Edina Müller zu Hamburgs Sportlerin des Jahres und der Deutschland-Premiere des Films "Gold" standen zum dritten Mal in einer Woche Behindertensportler in Hamburg als Vorbilder im Blickpunkt. "Du kannst mehr, als du denkst", meinte Neumann. "Das sollte auch ein Motto für unsere Stadt sein."