Der 81-Jährige, der 1974 schon den Kampf „Rumble in the Jungle“ zwischen Ali und Foreman in Kinshasa veranstaltet hatte, erwarb die Rechte am Fight zwischen Marco Huck und dem Briten Ola Afolabi.

Berlin. Der Mann mit der Starkstromfrisur ist zurück im Ring. Don King, schon zu Zeiten von Muhammad Ali in den 70er Jahren legendärer Box-Promoter, hat sich mit einem Paukenschlag auf dem deutschen Markt zurückgemeldet. „Das hat mich schon überrascht“, sagte Bernd Bönte, Manager der Schwergewichts-Weltmeister Witali und Wladimir Klitschko. Der 81-Jährige, der 1974 schon den Kampf „Rumble in the Jungle“ zwischen Ali und George Foreman in Kinshasa veranstaltet hatte, erwarb in Miami im Purse Bid (Kampf-Versteigerung) die Rechte am dritten Fight im Cruisergewicht zwischen Boxweltmeister Marco Huck (Berlin) und dem Briten Ola Afolabi.

„Natürlich ist es interessant, dass Don King den Kampf ersteigert hat. Denn sein Name ist weltweit bekannt“, sagte Sauerland-Geschäftsführer Chris Meyer dem SID. Sauerland Event (914.000 Dollar/692.000 Euro) und die Klitschko-Promotion K2 (375.000 Dollar/284.000) hatten bei der Versteigerung vergeblich mitgeboten. Der US-Amerikaner King setzte sich im Wettstreit um den WBO-Fight mit einem Mega-Gebot von 1,5 Millionen Dollar (ca. 1,14 Millionen Euro) durch.

Um die Promoter-Legende war es zuletzt ruhig geworden

In Deutschland wird nun kräftig spekuliert, was Don King mit dem Deal bezweckt. Wie Bönte glaubt, sind mehrere Optionen möglich. Entweder habe sich Don King schon mit einem deutschen TV-Sender geeinigt oder er verkauft die Rechte doch noch an einen anderen Interessenten. Eine weitere Variante könnte sein, dass der mit allen Wassern gewaschene King den deutschen Markt nur ausloten wolle, um am Ende bei Zahlung einer Strafe (rund 150.000 Dollar) auf das Veranstaltungsrecht zu verzichten.

Das große finanzielle Engagement von King überrascht auch deshalb, weil es um die Promoter-Legende in den letzten Jahren ruhig geworden war. „Er ersteigerte gleich mehrere Kämpfe, die er dann in der Folge nie austrug“, sagte Meyer. Bei Sauerland hofft man laut Meyer nun für den eigenen Kämpfer Huck, „dass seine Titelverteidigung tatsächlich im Mai über die Bühne geht.“

Angeblich plant King die Ausrichtung des Duells am 25. Mai in Berlin oder Halle/Westfalen. Andere Quellen bringen den 27. April ins Gespräch. Eins ist jedoch klar: Noch nie hat ein amerikanischer Promoter so viel Geld für einen Titelkampf mit einem deutschen Cruisergewichts-Weltmeister ausgegeben.

Huck hatte im Dezember 2009 seinen ersten Kampf gegen Afolabi gewonnen, im Mai 2012 reichte es für Huck gegen den Briten nur zu einem Unentschieden. Zuletzt hatte der 28-Jährige seinen Titel im vergangenen November durch einen Punktsieg über Firat Arslan erfolgreich verteidigt.