Hamburg. Während sein Team sich am Montagabend geschlossen auf der Hamburger Sportgala vergnügte, hatte Helmut von Soosten noch zu tun. Vorbereitungen für das Halbfinalhinspiel im Challenge Cup, das die von ihm trainierten Bundesliga-Volleyballerinnen des VT Aurubis an diesem Mittwoch (20 Uhr, CU-Arena und bei dvl-live.tv) mit Italiens Spitzenklub Rebecchin Meccanica Piacenza zusammenführt, hielten den 48-Jährigen bis kurz vor 22 Uhr auf Trab. Allerdings war es dem Chefcoach nur recht, dass seine Auswahl nach der 0:3-Bundesligapleite gegen Suhl vom vergangenen Sonnabend die Chance hatte, "mal gemeinsam den Kopf freizubekommen".

Die Partie gegen Piacenza hat von Soosten als Bonusspiel ausgerufen, "denn wir spielen genau deshalb Europapokal, um uns mit solchen Kalibern zu messen". Zwar erwartet er von seiner Mannschaft "eine deutliche Reaktion, denn so schlecht wie gegen Suhl dürfen wir nicht noch einmal spielen". Andererseits weiß er auch, dass die Kupfer-Ladys selbst dann Außenseiter wären, wenn sie Höchstleistung abrufen würden. Die italienische Liga war über Jahrzehnte führend im europäischen Frauen-Volleyball und gilt derzeit neben der russischen und türkischen Liga als stärkste kontinentale Spielklasse.

Mit Lucia Bosetti und Martina Guiggi stellt der Tabellendritte, der am vergangenen Wochenende Spitzenreiter Busto Arsizio mit der früheren Hamburgerin Margareta Kozuch 3:2 besiegte, zwei aktuelle Nationalspielerinnen. Dazu kommen ein halbes Dutzend ehemalige Auswahlaktricen sowie die Weltklasseangreiferinnen Carmen Turlea (Rumänien) und Floortje Meijners (Niederlande). "Mit einem Altersdurchschnitt von 30 Jahren ist die Stärke des Teams besonders die Erfahrung. Wenn sie in Topform spielen, sind sie übermächtig, dann können wir eine Menge lernen", sagt von Soosten.

Der Schlüssel zu einer Überraschung liege darin, mit hohem Aufschlagdruck die Schwachstellen des Gegners zu attackieren. Zudem hofft der Club auf Unterstützung von mindestens 1500 Fans. "Wer in Hamburg Volleyballfan ist, der wird sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen", hofft von Soosten. Seine Arbeit soll schließlich nicht fruchtlos gewesen sein.