Der defensive Mittelfeldspieler hatte maßgeblichen Anteil am „Sommermärchen“ bei der WM 2006 im eigenen Land. Der 36-jährige Torsten Frings spielte zuletzt in Kanada beim Toronto FC.

Toronto. Ex-Nationalspieler Torsten Frings hat das Abenteuer Nordamerika früher als geplant beendet und aufgrund von gesundheitlichen Problemen nach 18 Jahren seinen Rücktritt vom Profifuball erklärt. „In der Vorbereitung habe ich festgestellt, dass meine Genesung länger dauert, als von mir und vom Verein erhofft. Ich denke, dass es das Beste für das Team und den Klub ist, wenn ich den Weg frei mache“, sagte der 36-Jährige, der immer noch an den Folgen seiner Hüftoperation im September 2012 laboriert.

Der Mittelfeldspieler war zuletzt Kapitän des Toronto FC in der nordamerikanischen Profiliga MLS. Nun wird er seine Zelte in Kanada abbrechen, obwohl sein Vertrag bis zum Jahresende lief. „Die Entscheidung fiel mir nicht leicht. Ich habe die Zeit in Toronto sehr genossen. Ich wünsche dem Verein alles Gute“, erklärte Frings, der im Juni 2011 von Bundesligist Werder Bremen nach Toronto gewechselt war.

Dort hat er noch einmal sein sportliches Glück gefunden. Frings avancierte in seinen 46 Begegnungen (2 Tore) für Toronto zum Führungsspieler und hatte 2012 entscheidenden Anteil am Gewinn der vierten kanadischen Meisterschaft in Serie. „Ich habe versucht, Siegermentalität im Team einzubringen und hoffe, dass sich dies fortsetzt“, sagte Frings, der Toronto bei Projekten in Europa künftig unterstützen wird.

„Wir schätzen die große Verbundenheit von Torsten zum Toronto FC. Wir gehen im Guten auseinander und wünschen Torsten für die Zukunft alles Gute“, sagte Torontos Präsident Kevin Payne.

Für den gebürtigen Würselner Frings geht damit eine erfolgreiche Zeit als Fußballprofi zu Ende. Er bestritt insgesamt 79 Länderspiele und stand mit der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im WM-Finale 2002 gegen Brasilien (0:2) und im EM-Finale 2008 gegen Spanien (0:1). Nach dem unglücklichen Halbfinal-Aus bei der WM 2006 in Deutschland gegen den späteren Weltmeister Italien (0:2 n.V.) waren viele Experten der Meinung, dass die DFB-Auswahl das Spiel mit dem gesperrten Frings nicht verloren hätte.

Seine Bundesliga-Karriere starte Frings bei Werder Bremen, danach folgten Stationen bei Borussia Dortmund und Bayern München, bis er 2005 wieder zu Werder Bremen zurückkehrte. Nach insgesamt 14 Jahren in der Bundesliga und dem Gewinn der deutschen Meisterschaft 2005 und insgesamt drei Erfolgen im DFB-Pokal wechselte Frings nach Toronto und erfüllte sich damit einen Traum.

„Ich bin schon seit langer Zeit ein großer Fan von diesem Kontinent. Beim Toronto FC hat mich das Gesamtpaket überzeugt: Eine Stadt mit hoher Lebensqualität in einem tollen Land, volle Stadien, ein professionelles Umfeld und die Vision des Vereins, die ich in zentraler Rolle mitgestalten kann“, sagte Frings im Sommer 2011. Das Abenteuer ist nun beendet.