Als Moritz Fürste im Dezember im Rahmen der Champions Trophy in Australien zum Welthockeyspieler des Jahres 2012 gewählt wurde, da gingen seine Gedanken ein gutes Jahr zurück. "Ich habe in dem Moment daran gedacht, dass alles auch ganz anders hätte laufen können", sagt der 28-Jährige, "und die Wahl zum Sportler des Jahres zeigt mir, wie richtig es ist, niemals aufzugeben." Im September 2011 hatte sich der Mittelfeldregisseur, der bereits 2006 zu Hamburgs Sportler des Jahres gewählt worden war, das vordere Kreuzband im rechten Knie angerissen. Es war die schwerste Verletzung seiner Karriere, und während er sich am Olympiastützpunkt durch die monatelange Rehabilitationsphase kämpfte, war die Sorge um ein mögliches Verpassen der Olympischen Sommerspiele in London groß.

Doch Fürste kam auf einem athletischen Niveau zurück, das er nie zuvor erreicht hatte. Zu Pfingsten führte er seinen Uhlenhorster HC zum dritten Titelgewinn in der Euro Hockey League (EHL), drei Monate später stand er in London ganz oben. Nach einer durchwachsenen Vorrunde war der gebürtige Hamburger beim 4:2-Halbfinalsieg gegen Weltmeister Australien nicht nur Torschütze des 1:0, sondern auch Lenker des deutschen Spiels. Und auch beim 2:1-Finaltriumph über die Niederlande spielte er stark.

Im Herbst erfüllte sich Fürste, der ein Fernstudium der Wirtschaftspsychologie absolviert, den lang gehegten Traum, in einer anderen europäischen Topliga Auslandserfahrung zu sammeln, und wechselte zum Club de Campo nach Madrid. Dort läuft die Saison noch bis Sommer. Egal, wie sie ausgeht, Fürste wird mit einem ausländischen Meistertitel nach Hamburg zurückkehren. Am 10. Februar gewann er als Kapitän mit den Ranchi Rhinos die indische Profiliga HIL, in der er fünf Wochen "überwintert" hatte. Das Jahr 2013 hat also für ihn begonnen, wie das Jahr 2012 geendet war. Moritz Fürste ist noch lange nicht satt.