5000-Meter-Weltmeister aus Kenia startet am 21. April in Hamburg. Bereits 13.750 Anmeldungen

Hamburg. Frank Thaleiser, 47, der Chef des Haspa-Marathons, war schon ein bisschen stolz, als er am Montagmittag seinen Spitzenläufer für das Rennen am 21. April präsentierte. Eliud Kipchoge wird in Hamburg das erste Mal in seiner Karriere über die 42,195 Kilometer starten. Dass der 28 Jahre alte Kenianer für sein Debüt die Strecke an Elbe und Alster gewählt hat, ist dem niederländischen Athleten-Manager Jos Hermens zu verdanken, der jetzt im zweiten Jahr mit dem Hamburger Marathon kooperiert. "Einen Hochkaräter wie Kipchoge würden wir ansonsten nicht nach Hamburg holen können, der würde eher in London, Boston oder New York antreten wollen", sagte Thaleiser.

Kipchoge hat in der Leichtathletik-Szene längst einen großen Namen, nur noch nicht im Marathon. 2003 wurde der Vater zweier Kinder Weltmeister über 5000 Meter, bei den Olympischen Spielen gewann er über diese Distanz Bronze (2004) und Silber (2008). "Der Marathon ist der nächste Schritt in meiner Karriere. Ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich mich an diese Strecke heranwagen kann", sagt Kipchoge. Sein Trainingspensum hat er seit einem Jahr auf rund 150 Kilometer in der Woche verdoppelt. "Und das sind nur die Kilometer, auf denen er Tempo macht. Die anderen lockeren zum Aufwärmen zählt er nicht mit", sagt Thaleiser.

Was Kipchoge in zwei Monaten in Hamburg erwartet, hat er sich am Montagmorgen mit dem Hamburger Marathon-Vermesser Wolfgang Timm angesehen. In zweieinhalb Stunden fuhren sie die Strecke mit dem Auto ab. Das Urteil Kipchoges fiel positiv aus: "Das ist ein guter Kurs, auf dem man schnelle Zeiten laufen kann." Welche er sich zutraut, mochte er nicht sagen. Seine Bestzeit über die halbe Distanz steht bei 59:25 Minuten, in Barcelona gewann er am Sonntag einen Halbmarathon in 60:04 Minuten. Wenn er diese Geschwindigkeit halbwegs halten kann, könnte er in Hamburg nach 2:05 Stunden ins Ziel kommen. Das wäre neuer Streckenrekord. Den alten stellte im vergangenen Jahr der Äthiopier Shami Davit mit 2:05:58 Stunden auf. Kipchoges Hauptkonkurrent wird in Hamburg wohl sein drei Jahre jüngerer Landsmann Wilson Kiprop, 2010 Weltmeister im Halbmarathon. Mit weiteren Spitzenläufern verhandelt Thaleiser.

Für den 28. Haspa-Marathon haben bislang 13.750 Läufer gemeldet, 1000 mehr als im vergangenen Jahr. Bis zum 21. Februar sind Anmeldungen für den Frühbucherrabatt von 71 Euro möglich. Der 2012 eingeführte Staffelwettbewerb ist ausgebucht, 1500 Viererteams wollen antreten. Den erstmals seit 2005 gewachsenen Zuspruch führt Thaleiser vor allem auf verstärkte Werbeaktivitäten bei Laufmessen zurück.