Jury kürt Paralympics-Bild vom Blindenfußball

Berlin . Eigentlich war es nur ein großer Zufall. Zwischen zwei Terminen bei den Paralympics in London schaute Sebastian Widmann, Fotograf der Nachrichtenagentur dapd, beim Endspiel der Blindenfußballer zwischen Frankreich und Brasilien vorbei. "Mir sind sofort die Schatten aufgefallen", sagt Widmann. Er stieg vom Spielfeldrand auf die Tribüne - und machte das Sportfoto des Jahres 2012. Eine hochkarätige Jury - unter anderem mit Bernhard Langer, Rosi Mittermaier, Franz Beckenbauer, Dirk Nowitzki, Heiner Brand, Katharina Witt und Franziska van Almsick - adelte das Widmann-Bild mit dem Sven-Simon-Preis.

Der Sven-Simon-Preis wird jährlich zum Gedenken an Axel Springer jr., den ältesten Sohn des Verlegers Axel Springer, vergeben. Er war unter dem Pseudonym Sven Simon angesehener Fotograf, gewann viele renommierte Preise und schoss das Sportfoto des Jahrhunderts, das Uwe Seeler beim WM-Finale 1966 im Londoner Wembleystadion zeigt. Im Januar 1980 verstarb der ehemalige Chefredakteur der "Welt am Sonntag" im Alter von 38 Jahren. Um sein Andenken zu wahren, stiftete die "Welt am Sonntag" den Sven-Simon-Preis, der seit 1999 für die besten Sportfotos vergeben wird. Widmann freute sich sehr, als er von der Auszeichnung erfuhr: "Ich habe eine ganze Serie von Fotos bei dem Endspiel der Blindenfußballer geschossen", sagte der dapd-Fotograf: "Eingereicht habe ich das Bild, das mir am besten gefallen hat. Ich bin stolz, dass ich diesen Preis gewonnen habe." Der Sven-Simon-Preis ist mit 10.000 Euro der höchstdotierte deutsche Fotowettbewerb. Platz zwei gewann Laci Perenyi, Platz drei Karl-Josef Heldenbrand.