Deutsches Fed-Cup-Team siegt 3:1 in Frankreich - Görges trotzt Magen, Darm und Gegnern

Limoges. Sie tanzten Ringelreihen, schwenkten die deutsche Fahne und machten den Palais des Sports von Limoges zu ihrer Partybühne: Das deutsche Fed-Cup-Team hat durch einen 3:1-Erfolg gegen Frankreich die erste Hürde auf dem Weg zurück in die Erstklassigkeit genommen. Die Mannschaft von Kapitänin Barbara Rittner führte durch den 6:4, 6:2-Erfolg von Julia Görges (Bad Oldesloe) gegen Pauline Parmenier schon Sonntagmittag uneinholbar mit 3:0. Die 3:6, 4:6-Niederlage von Annika Beck/Anna-Lena Grönefeld gegen Kristina Mladenovic/Alize Cornet war bedeutungslos, das vierte Einzel fiel ganz aus.

"Wir haben uns diesen Erfolg unter schwierigen Umständen verdient", sagte Rittner: "Ich bin total erleichtert und unheimlich froh." Und das, obwohl das Team nach den Absagen von Angelique Kerber, Andrea Petkovic (beide verletzt) und Mona Barthel (Verzicht) mit großen Problemen zu kämpfen hatte. Görges ging es mit einem Magen-Darm-Virus so schlecht, dass ihr Einsatz lange fraglich war.

In einem weiteren Play-Off-Spiel am 20./21. April soll der Aufstieg perfekt gemacht werden, der Gegner wird am Mittwoch in London ausgelost. "Wer das wird, ist mir relativ egal. Wenn wir vollzählig sind, ist es für jeden schwierig, uns zu besiegen", sagte Görges.

Am Sonnabend hatte Sabine Lisicki mit einem 7:5, 7:5 gegen Parmentier für einen Auftakt nach Maß gesorgt, ehe Görges mit einem 6:3, 7:6 (7:5) und nach Abwehr eines Satzballs gegen Mladenovic nachlegte. "Ein Riesenkompliment an Jule. Das war ein Kraftakt, sie hat den Widrigkeiten großartig getrotzt", lobte Rittner. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich bei einem Turnier angetreten wäre", meinte Görges, war dann aber stolz, sich trotz aller Widrigkeiten durchgebissen zu haben: "So eine Erfahrung macht mich als Spielerin stärker", glaubt die 24-Jährige.

Der Erfolg zeigt auch, wie groß die Qualität im deutschen Damentennis mittlerweile ist. Die Französinnen waren ohne die ebenfalls erkrankte Marion Bartoli, Nummer zehn der Weltrangliste, chancenlos. Auf eine rauschende Champagner-Party im Teamhotel aber verzichteten die deutschen Damen, schließlich haben sie ihr endgültiges Ziel noch nicht erreicht. "Heute Abend essen wir Hamburger mit Pommes und Cola", verriet Görges. Ihr Magen war offenbar auch wieder okay.