Hamburg. Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer sollen dem neuen Daviscup-Teamchef Carsten Arriens einen guten Start in sein Amt bescheren. Beim Erstrundenduell in Buenos Aires gegen Argentinien trifft der Augsburger Kohlschreiber an diesem Freitag (15 Uhr MEZ/live bei ran.de) zum Auftakt auf Carlos Berlocq. Anschließend spielt der Bayreuther Mayer gegen Juan Monaco. Für das Doppel am Sonnabend nominierte Arriens Kohlschreiber und den Trostberger Christopher Kas, die sich gegen David Nalbandian und Horacio Zeballos behaupten müssen. In acht Vergleichen mit Argentinien konnte Deutschland nur zweimal gewinnen, 1936 und 1991 jeweils in Berlin. Im vergangenen Jahr gab es in Bamberg eine 1:4-Erstrundenpleite. "Wir sind Außenseiter", sagt Kohlschreiber.

Glaubt man Tobias Kamke, dann dürfte die größte Herausforderung weder die schwache Bilanz noch die Stärke der Südamerikaner sein. Der 26 Jahre alte Hamburger, der als vierter Spieler im Aufgebot seine Daviscup-Premiere erlebt, hat das Wetter als härtesten Gegner ausgemacht. "Es ist selbst abends um 22.30 Uhr noch fast 30 Grad warm. Zur Mittagszeit, wenn die Spiele angesetzt sind, sind es 40 Grad, da schwitzt man schon stark, wenn man nur herumsteht", sagt der Weltranglisten-93.

Zudem ist die zu erwartende Atmosphäre ein wichtiges Thema, auf das Arriens sein Team vorbereitet hat. "Er hat uns am Mittwochabend beim Essen eingebläut, auf was wir uns einstellen müssen", sagt Kamke. Zwar werden wegen der Sommerferienzeit nur rund 6000 Zuschauer im 13.000 Fans fassenden Parque Roca erwartet. "Aber in Bamberg waren im vergangenen Jahr 50 Argentinier lauter als 3000 Deutsche. Damit müssen wir klarkommen, aber Flo und Kohli haben so etwas schon öfter erlebt", glaubt Kamke.

Ihm selbst fehlt eine solche Erfahrung noch. Sollte er wegen einer Verletzung eines Spitzenspielers oder bei bereits vorzeitig entschiedenem Ausgang seine Chance bekommen, wäre er dafür dankbar. "Ich habe hier seit Sonntag so trainiert, als müsste ich drei Matches spielen", sagt er. Die Schulterverletzung, die ihn vor zwei Wochen bei den Australian Open in Melbourne zur Aufgabe seines Zweitrundenmatches gegen den Schweizer Stanislas Wawrinka zwang, hat er vollständig auskuriert. Auch die Zeit- und Klimaumstellung habe er gut verkraftet. "Wenn man mich braucht, bin ich bereit. Und wenn ich nicht spiele, werde ich von außen alles geben, um dem Team zu helfen."