Hamburg. Der Erfolg von Kais Al-Saadi liegt auch darin begründet, dass er in der Stunde des Triumphes die Realität nicht aus den Augen verliert. Also war der Trainer der Hockeydamen des Uhlenhorster HC nicht bereit, die Saisonziele zu revidieren, obwohl seine Mannschaft mit zehn Siegen aus zehn Spielen die Nordgruppe der Hallenbundesliga optimal abgeschlossen hatte. "Wir haben ein junges Team und wollten das Viertelfinale erreichen. Auch wenn ich mir das etwas schwieriger vorgestellt hatte, werden wir jetzt nicht vom Titel reden", sagte er.

Um immerhin die Endrunde in Berlin am 9./10. Februar spielen zu dürfen, muss der UHC sich am Sonnabend (16.30 Uhr, Wesselblek) im Viertelfinale gegen den Westzweiten, Titelverteidiger Rot-Weiss Köln, behaupten. Angesichts des im vergangenen Jahr völlig unverdient mit 0:1 verlorenen Feld-Endspiels ist das eine Partie voller Brisanz, was auch Al-Saadi nicht leugnet. "Wir sehen das zwar nicht als Revanche für das Feld-Finale, aber ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass es ein Spiel wie jedes andere ist", so der Coach.

Dass seine Auswahl durchaus bereit für diese Herausforderung ist, zeigte am Sonnabend das Prestigederby gegen den Club an der Alster. Nach einem 1:3-Pausenrückstand, ermöglicht durch naives Abwehrverhalten und fahrlässigen Umgang mit eigenen Torchancen, drehte das junge UHC-Team das Spiel noch in ein 6:5. "In der zweiten Halbzeit wurden wir überrannt und konnten das Tempo nicht mitgehen. In dieser Form ist dem UHC einiges zuzutrauen", lobte Alster-Trainer Jens George, der mit seinen Damen als Nordzweiter am Sonnabend (14 Uhr) bei Westmeister Uhlenhorst Mülheim antreten muss.

Drei Stunden später kämpfen Alsters Herren beim gleichen Gegner um das Endrundenticket. Der unbesiegte Nordmeister Harvestehuder THC tritt am Sonnabend um 16 Uhr an der Barmbeker Straße gegen Rot-Weiss Köln an. Am letzten Hauptrunden-Sonntag entging der Großflottbeker THGC trotz eines 7:11 beim HTHC wegen des besseren Torverhältnisses dem Abstieg, der den DHC Hannover (9:11 beim UHC) ereilte. Als Aufsteiger steht bereits der THK Rissen fest.