Leichtathleten planen für Februar 2014 Sportfest für Springer und Läufer

Hamburg. Ob Sebastian Bayer am kommenden Sonnabend beim Indoor-Meeting in Karlsruhe starten kann, weiß er noch nicht genau. Das Knie macht dem Weitsprung-Europameister vom HSV seit den Leichtathletik-Landesmeisterschaften am vergangenen Wochenende in Hamburg noch zu schaffen. Nicht auszuschließen, dass Bayer auf die gesamte Hallensaison verzichtet und damit auf die Chance, Anfang März in Göteborg als erster Weitspringer zum dritten Mal hintereinander den EM-Titel zu gewinnen.

Den Wettkampf in Karlsruhe hatte Bayer ursprünglich ohnehin nicht eingeplant. Der Weitsprung war erst kurzfristig fürs Kugelstoßen ins Programm des Meetings gerutscht, nachdem Weltmeister David Storl Mitte Dezember seinen Verzicht auf die Hallensaison erklärt hatte. Andere Startmöglichkeiten aber gibt es für Bayer vor den deutschen Meisterschaften in Dortmund (23./24. Februar) nicht mehr. "Es fehlen die großen Hallenmeetings für die Weitspringer", sagt sein Coach, der Hamburger Bundestrainer Uwe Florczak.

Auch deshalb haben sich er und andere kürzlich einer Idee entsonnen, die der inzwischen zurückgetretene Buxtehuder Nils Winter schon vor zwei Jahren aufgebracht hatte: ein hochkarätiges nationales Sportfest in der Hamburger Leichtathletikhalle zu veranstalten. Im kommenden Jahr soll es so weit sein. Als Termin ist der Zeitraum zwischen dem 6. und 9. Februar anvisiert.

Davon würden vor allem die ansässigen Spitzenathleten profitieren. "Sie müssten sich dann nicht genötigt fühlen, bei den Landesmeisterschaften zu starten", sagt Hamburgs leitender Landestrainer Klaus Jakobs. Tatsächlich ließen die Leistungen beim Saisonauftakt am vergangenen Wochenende noch einiges zu wünschen übrig.

Das Wettkampfprogramm eines solchen Meetings wäre auf die Hamburger Paradedisziplinen zugeschnitten: Weitsprung der Männer und Frauen, Hürdensprint der Männer, Mittelstrecke der Frauen, wahrscheinlich 1500 Meter. Die Zuschauertribünen könnten dicht am Geschehen angebracht werden. "Das wäre sicher eine kurzweilige Veranstaltung", sagt Florczak.

Seine und Jakobs' Kontakte allein würden allerdings nicht reichen, um ein erlesenes Starterfeld zusammenzubekommen. Gebraucht werden Sponsoren, um die Kosten für Fahrt, Übernachtung und Verpflegung, Platzierungs- sowie Leistungsprämien zu decken. Ein mittlerer fünfstelliger Betrag dürfte vonnöten sein.

Wenig im Vergleich zu den hochtrabenden Plänen, die der Hamburger Leichtathletik-Verband noch vor einem Jahr hegte. Damals träumte man von einem Sprinter- und Springermeeting von Weltklasseformat vor 10.000 Zuschauern in der HafenCity. Die Idee wurde schließlich verworfen, offiziell weil sich nach Olympia in London kein Termin gefunden hatte. Ein kleines Hallenmeeting wäre zehn Jahre nach dem Aus für das Hammer-Park-Sportfest zwar kein gleichwertiger Ersatz, aber immerhin ein Anfang.