Russe Anton Schipulin feiert 13. Weltcupsieg. Zweiter wurde der Norweger Emil Hegle Svendsen vor dem Slowenen Jakov Fak. Graf auf Platz 13.

Antholz. Die Nummer eins stand für Andreas Birnbacher nur wenige Sekunden auf der Anzeigetafel. Ausgepumpt kniete der derzeit beste deutsche Biathlet nach dem Sprint von Antholz kurz im Schnee. Als er wieder nach oben schaute, hatte ihn Anton Schipulin schon von der Spitze verdrängt. Dort blieb der fehlerfreie Russe am Freitag auch bis zum Schluss. Für den zweifachen Saisonsieger Birnbacher reichte es trotz einer tadellosen Schießleistung und 21,1 Sekunden Rückstand „nur“ zu Rang vier.

„Ich habe alles gegeben und der vierte Platz ist ein gutes Ergebnis“, sagte der Schlechinger. Bitter: Am Ende fehlten dem 31-Jährigen nach zehn Kilometern gerade mal 0,7 Sekunden zu Rang drei. Den schnappte ihm bei strahlendem Sonnenschein und perfekten Bedingungen der Slowene Jakov Fak (1/+ 20,4 Sekunden) weg. Rang zwei holte sich der Norweger Emil Hegle Svendsen (1/+ 12,8). „Sieben Zehntel sind immer ärgerlich, weil man die irgendwo immer rausholen kann“, meinte Birnbacher, der vor allem schnell schoss: „Es ist einfach am Besten, wenn man nicht viel überlegt und durchschießt.“

Birnbacher geht somit aussichtsreich in die Verfolgung am Samstag (15.15 Uhr/ZDF und Eurosport). Zumal nach seiner überstandenen Grippe, die ihn zur kompletten Absage der Rennen von Oberhof gezwungen hatte, die Formkurve nach oben zeigt. „Von Rennen zu Rennen ist es besser gegangen. Ich bin zuversichtlich, dass es peu á peu nach oben geht“, meinte der Bayer.

Schempp und Lesser mehr als eine Minute zurück, Peiffer gar mehr als zwei Minuten

Beim letzten Sprint vor der WM im tschechischen Nove Mesto (7. bis 17. Februar) setzte neben Birnbacher nur noch Florian Graf (+ 57,3) als 13. seine zehn Schuss ins Schwarze. „Endlich wieder mal Null Null, da bin ich zufrieden. Aber läuferisch hatte ich mir noch einen Tick mehr erwartet“, resümierte Graf.

Simon Schempp (2/1:08,6) wurde 20., Erik Lesser kam als 28. (1/+ 1:18,7 Minuten) ins Ziel. „Ich mich ganz gut gefühlt. Aber das Schießen ging schlecht los, stehend habe ich Gott sei Dank null geschossen. Für die Verfolgung ist es noch im Rahmen“, analysierte Schempp. Auch Lesser versuchte, das Positive in den Vordergrund zu stellen. „Ich bin froh, liegend null geblieben zu sein. Denn es war sehr schwierig, den Wind einzuschätzen“, erklärte der Frankenhainer. Kritisch sah er seine Laufform: „Die war nicht konkurrenzfähig. Das ist weniger erfreulich.“

Eine erneute Enttäuschung gab es in dem mit 1.600 Metern höchst gelegenen Weltcup-Stadion für Arnd Peiffer. Der Sprint-Weltmeister von 2010 schaffte als 56. nach zwei Strafrunden (+ 2:03,3) gerade so die Qualifikation für die Verfolgung der besten 60. Läuferisch ging es nicht gut, zudem brach er sich beim Aufstehen nach dem ersten Schießen den Stock. „Es lief nicht viel zusammen. Ich plage mich schon seit längerem mit Rücken- und Knieproblemen. Und der Stockbruch war natürlich auch nicht sonderlich glücklich“, sagte der Harzer.

Männer-Coach Mark Kirchner meinte: „In der Höhe ist es immer auch von der Tagesform abhängig, heute hat es bei ihm mal nicht gepasst. Wir machen uns aber keine Sorgen für die WM.“ In Pokljuka hatte Peiffer als Sprint-73. erstmals in seiner Karriere den Verfolger verpasst. Johannes Kühn lieferte mit Rang 46 (2/1:46,5) ein solides Rennen ab.

Nach ihrem Sprint-Fiasko soll Miriam Gössner mit Blick auf die WM nun in der Staffel wieder Selbstvertrauen tanken. „Wir wollen, dass Miri mit einem positiven Gefühl in die WM-Vorbereitung geht“, sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang. Die 22-Jährige ist für das Teamrennen am Sonntag (10.30 Uhr/ZDF und Eurosport) gesetzt. Auch wenn Gössner am Donnerstag über die 7,5 Kilometer mit sieben Fehlern als 62. ihre schlechteste Saisonleistung ablieferte und die Qualifikation für die Verfolgung am Samstag verpasste. Für Evi Sachenbacher-Stehle sind indes nach Sprint-Platz 78 die Startaussichten in der Staffel gesunken.