3:0 gegen Israels Meister Kfar-Saba. Sorgen vor dem Rückspiel

Hamburg. Mit mehr Mühe als erwartet hat das Volleyballteam Aurubis seine Pflichtaufgabe im Achtelfinal-Hinspiel des Challenge Cups erledigt. Vor 716 Besuchern in der CU-Arena in Neugraben leistete der israelische Meister und Tabellenführer Hapoel Kfar-Saba beim 3:0 (25:20, 25:20, 25:18) zwei Sätze lang harten Widerstand. "Das war ein schwer erkämpfter Sieg, weil wir uns zu spät auf die Spielweise des Gegners eingestellt haben", sagte Interims-Cheftrainer Helmut von Soosten. Punktbeste Hamburgerin war die Tschechin Vendula Merkova mit 13 Zählern, aber auch die Mittelblockerinnen Imke Wedekind und Ciara Michel mit je zwölf Punkten überzeugten.

In den ersten beiden Durchgängen, die 27 und 24 Minuten dauerten, hatte der Bundesligasiebte Probleme mit der unbequemen Spielweise des Gegners. Da die Hapoel-Mannschaft im Durchschnitt nur 1,75 Meter Körperlänge aufweist, versucht sie im Angriff, den Block zu umspielen oder so anzuschlagen, dass der Ball nicht kontrolliert abgewehrt werden kann. Dies gelang gut, zudem wirkte Aurubis im Angriff nicht so zielstrebig und konzentriert wie zuletzt in der Bundesliga. Erst ab Mitte des 24 Minuten langen dritten Satzes war ein Klassenunterschied festzustellen.

Die Hauptaufgabe im Rückspiel am kommenden Mittwoch (18.30 Uhr MEZ) in der 70.000-Einwohner-Stadt 18 Kilometer nördlich von Tel Aviv dürfte nun darin liegen, die Sorgen der Spielerinnen hinsichtlich der unsicheren Lage in Nahost in den Griff zu bekommen. "Natürlich sprechen wir darüber, was uns dort erwartet, und viele haben Sorgen", sagt Spielführerin Imke Wedekind. Dennoch hätten alle elf gesunden Spielerinnen ihre Bereitschaft signalisiert, in Israel anzutreten.

Glaubt man Hapoel-Präsident Gerry Abramovich, dann gibt es auch keinen Grund, dem Beispiel des USC Münster zu folgen, der das Erstrunden-Rückspiel in Kfar-Saba trotz eines 3:0-Hinspielsiegs Ende November abgesagt hatte. "Damals hatte es gerade Raketenangriffe aus dem Gazastreifen gegeben. Jetzt ist die Lage ruhig", sagt Abramovich, der sich sehr auf den Besuch aus Hamburg freut. "Es ist schön, wenn der Sport es ermöglicht, dass deutsche und israelische Teams sich austauschen können." Das gelte auch, wenn es für seine Mannschaft außer Erfahrung nichts zu gewinnen gibt.