Die deutschen Handballer bezwangen Argentinien 31:27 und können an diesem Mittwoch ins WM-Achtelfinale einziehen

Granollers. Die deutschen Handballer tanzten ausgelassen im Kreis und herzten Matchwinner Carsten Lichtlein. Der Torhüter des TBV Lemgo hielt in der Schlussphase des dritten Vorrundenspiels bei der WM in Spanien mit starken Paraden den 31:27 (17:13)-Erfolg gegen Panamerikameister Argentinien trotz mäßiger Leistung seiner Teamkollegen fest. Damit hat die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger das Tor zum Minimalziel Achtelfinale weit aufgestoßen. Mit einem weiteren Sieg an diesem Mittwoch (18.30 Uhr/ZDF) gegen Montenegro hätte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) vorzeitig die K.-o.-Runde erreicht.

"Ich habe die Einsatzzeiten, die mir der Bundestrainer gegeben hat, ganz gut genutzt", sagte Lichtlein nach dem vierten Sieg des DHB-Teams im vierten Vergleich mit dem international zweitklassigen Olympiazehnten. Besonders am Ende leistete sich der Weltmeister von 2007 zahlreiche Unkonzentriertheiten und Ballverluste, doch Lichtlein war zur Stelle. Beim Stand von 28:26 zeigte er zwei Glanzparaden gegen frei stehende Argentinier. Insgesamt hielt der Lemgoer, der in der 25. Minute den glücklosen Berliner Silvio Heinevetter abgelöst hatte, zwölf Bälle. Doch der Schlussmann gab sich bescheiden: "Ich bin nur Teil des Teams."

Beste deutsche Werfer waren Kreisläufer Patrick Wiencek (Kiel) und der im Sommer zum HSV wechselnde Adrian Pfahl (Gummersbach) mit jeweils fünf Treffern.

"Wir haben über 60 Minuten einen tollen Kampf geboten. Daher ist dieser Sieg verdient. Wir haben mit viel Tempo gespielt", sagte Heuberger. Vor 4200 Zuschauern merkte man dem mit sechs WM-Debütanten angetretenen deutschen Team den Willen zur Wiedergutmachung zwei Tage nach der überraschenden Niederlage gegen Afrikameister Tunesien (23:25), der am Mittwoch beim 27:25-Sieg gegen Montenegro Rückraumstar Amine Bannour mit Handbruch verlor, an. Im Angriff funktionierten die Anspiele an den Kreis gut. Die Chancenverwertung war verbessert, zudem waren die Argentinier in der Rückwärtsbewegung vom deutschen Tempospiel überfordert. So reichte es letztlich zum Sieg.

Gegen Montenegro haben die Deutschen noch eine Rechnung offen. Zum Auftakt der EM-Qualifikation gab es Anfang November in Mannheim eine überraschende Heimniederlage (27:31). Montenegro hatte in der WM-Qualifikation überraschend den Olympiazweiten Schweden ausgeschaltet. In Spanien wartet das Team von Trainer Zoran Kastratovic aber bisher noch auf einen Punktgewinn.