Melbourne. Im Moment der bitteren Niederlage dachte Tommy Haas, 34, einmal sogar kurz an Rücktritt. "Wenn morgen ein Angebot für etwas anderes kommt, würde ich es vielleicht annehmen", sagte der in Hamburg geborene Wahl-Amerikaner nach dem 6:7 (3:7), 6:4, 3:6, 6:4, 6:8 in der ersten Runde der Australian Open gegen den Finnen Jarkko Nieminen. Der Frust saß tief wegen eines im fünften Satz vergebenen Matchballs. Die nach 3:42 Stunden besiegelte Pleite auf Platz 3 im Melbourne Park könnte sogar sein letzter Auftritt bei diesem Grand-Slam-Turnier gewesen sein. "Wer weiß, ob ich nächstes Jahr hier bin", sagte der auf Platz 21 der Weltrangliste notierte Haas. "Mir geht das auf die Nerven."

Auch Sabine Lisicki nutzte ihre Chance nicht. Die Berlinerin unterlag der dänischen Weltranglistenzehnten Caroline Wozniacki trotz 3:0-Führung im dritten Satz mit 6:2, 3:6, 3:6. "Ich habe das Selbstvertrauen verloren", sagte sie. Die zweite Runde erreichten am Dienstag Philipp Kohlschreiber (Augsburg), Florian Mayer (Bayreuth), Benjamin Becker (Orscholz), Daniel Brands (Deggendorf) und Annika Beck aus Bonn.