Der schwedische Starcoach, der einst Englands Nationalelf trainierte, sitzt künftig neben Alexander Schmidt auf der Trainerbank.

München. Bis kurz vor drei Uhr morgens ließen die Verantwortlichen des Zweitligisten 1860 München am Dienstagmorgen auf sich warten. Nach sieben Stunden Tagung hatten sie jedoch eine spektakuläre Nachricht zu verkünden: Der schwedische Starcoach Sven-Göran Eriksson nimmt neben Alexander Schmidt künftig auf der Trainerbank Platz.

Nach wochenlangem Gezerre ist der Machtkampf bei 1860 damit erst einmal beendet. In der Nachtsitzung stimmten der „Löwen“-Aufsichtsrat sowie das Präsidium dem Kompromissvorschlag von Investor Hasan Ismaik zu. Mit der Einbeziehung Erikssons wurde eine zentrale Forderung Ismaiks nach langem Ringen doch noch angenommen.

„Alexander Schmidt wird Trainer bleiben“, betonte Aufsichtsratschef Otto Steiner nach der knapp siebenstündigen Sitzung. Eriksson, der in seiner langen Laufbahn unter anderem das englische Nationalteam geleitet hatte, soll nun zusammen mit dem Nachfolger des geschassten Reiner Maurer die „Löwen“-Mannschaft führen – und zwar möglichst in die Bundesliga.

Die genaue Rollenverteilung zwischen Schmidt und Eriksson müsse noch geklärt werden, hieß es weiter. „Wir werden jetzt in die Gespräche mit den Trainern einsteigen, um die beste Lösung zu finden“, erklärte 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer. Mit Blick auf Eriksson sagte er: „Er ist ein Welttrainer. Wir müssen jetzt versuchen, seinen reichen Erfahrungsschatz für uns zu nutzen.“

Auch Präsident Dieter Schneider, der zuletzt wiederholt zur Haupt-Zielscheibe der Kritik Ismaiks geraten war, war zufrieden. „Wir bekommen jetzt das Geld aus dem Dreijahresplan, den wir damit nahtlos weiterführen können“, betonte der 65-Jährige. Über den Kompromiss zeigte sich Schneider erleichtert: „Der einzige Verlierer hätte der Verein sein können.“