Lima. "Auf 13 Kilometern kann man eine so lange und harte Rallye nicht gewinnen", sagte der Hamburger Unternehmer Thomas M. Schünemann nach dem Auftakt der Rallye Dakar. Als Beifahrer des siebenmaligen deutschen Rallyemeisters Matthias Kahle war Schünemann in einem neuen SAM-30D-CC-Prototyp des privat finanzierten HS-Rallyeteams zur berühmtesten und berüchtigtsten Wüstenfernfahrt der Welt ins Rennen gegangen. Der Prolog auf weichem Sand in Perus Hauptstadt Lima diente in erster Linie dazu, Fahrer und Fahrzeug auf die Verhältnisse der insgesamt 8574 Kilometer langen Strecke über Argentinien bis in Chiles Hauptstadt Santiago einzustimmen. Kahle sprach dann auch von einem "sehr entspannten Start". Kahle und Schünemann, die zuletzt vor einem halben Jahr gemeinsam in dem 300 PS starken Auto mit Mercedes-Turbodiesel saßen, berichteten: "Wir haben uns auf Anhieb sehr wohl gefühlt."

Das Tempo auf dem Prolog in Lima bestimmte der zweimalige Rallye-Weltmeister Carlos Sainz. Gemeinsam mit seinem Kopiloten Timo Gottschalk aus Berlin legte der Spanier die Strecke in einem Buggy in 7:40 Minuten zurück, 1:15 Minuten schneller als Kahle/Schünemann, die es aber bewusst locker angehen ließen und am Ende auf Platz 28 der Automobilwertung das Tagesziel erreichten. Sainz nannte die ersten Kilometer der Langstreckenrallye ein "Aufwärmtraining". Wegen der kurzen Distanz wurden die Zeiten laut Reglement für die Gesamtwertung mit dem Faktor drei multipliziert. So wurden aus den acht Sekunden, die der Argentinier Lucio Álvarez auf Toyota als Zweiter zurücklag, am Ende des Tages 24 Sekunden. Für Kahle summierte sich der Rückstand auf 3:45 Minuten.

Die Motorrad-Bestzeit fuhr der Chilene Francisco López Contardo (KTM) in 7:51 Minuten.